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Historisch-kritische Kommentierung des Esterbuches
Antragstellerin
Professorin Dr. Beate Ego
Fachliche Zuordnung
Evangelische Theologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 182254404
Neuere Arbeiten zum Esterbuch haben sich intensiv um die Textgeschichte des Buches sowie um einen Aufweis seiner intertextuellen Bezüge und ihrer theologischen Relevanz bemüht. Die zentrale Frage nach der historischen und theologischen Situierung des Werkes im Kontext der Literatur des Alten Testaments ist bislang aber noch nicht zufriedenstellend beantwortet worden. Als grundlegende Alternative wird in der Forschungsliteratur entweder auf die persischen oder auf die griechisch-hellenistischen Bezüge des Buches verwiesen. Damit werden ganz unterschiedliche Weichen für das Gesamtverständnis dieses Werkes gestellt. Das Esterbuch erscheint entweder als Diasporanovelle aus persischer Zeit, die als Reaktion auf judenfeindliche Tendenzen gesehen werden muss oder aber - möchte man die griechischen Elemente betonen - als ein Werk, das als Beispiel des jüdisch-hellenistischen Kulturkontakts in Palästina gilt, in dem gleichzeitig die Problematik der jüdisch-hellenistischen Konfrontation unter Antiochus IV: vorweggenommen wird.Vor dieser offenen Frage muss eine Kommentierung des Esterbuches, der die Aufgabe zukommt, das Buch historisch und theologiegeschichtlich im Kontext der Literatur des Alten Testaments und der außerbiblischen Quellen zu verorten, die Beziehungen des Esterbuches zur persischen und griechischen Literatur bzw. Bildwelt aufzeigen. Erst im Anschluss an diese Arbeiten wird es möglich sein, ein kohärentes Gesamtbild zur Entstehung des Buches zu entwerfen, um so letztlich zu einer generellen Charakterisierung des Esterbuches in seinem historischen und theologiegeschichtlichen Kontext zu gelangen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen