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Experimentelle Studie zum Einfluss akuter Dissoziation auf Lernprozesse und Informationsverarbeitung bei Borderline-Patientinnen mit komorbider Posttraumatischer Belastungsstörung
Antragstellerin
Dr. Jana Mauchnik
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2010 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 182270530
Dissoziation beschreibt die vorübergehende Unterbrechung der normalerweise integrierten Funktionen von Bewusstsein, Gedächtnis, Identität und Wahrnehmung der Umwelt. Dissoziative Symptome treten bei einigen psychischen Störungen (z.B. Posttraumatische Belastungsstörung; Borderline-Störung) in gesondertem Maße auf und führen zu Aggravierung der Symptomatik sowie zu starker subjektiver Belastung der Betroffenen. Posthoc- Analysen klinischer Studien zeigen, dass die Therapie psychischer Erkrankungen durch komorbide dissoziative Symptomatik deutlich beeinträchtigt wird. Patientinnen mit Borderline- Persönlichkeitsstörung und komorbider posttraumatischer Belastungsstörung leiden gehäuft unter akuten dissoziativen Symptomen, die auch unter Labor-Bedingungen induziert werden können. Daher eignet sich diese Patientengruppe, um experimentelle Untersuchungen zur Aufklärung dissoziativer Pathomechanismen durchzuführen. Eine von unserer Arbeitsgruppe publizierte Konditionierungsstudie mit Borderline- Patientinnen konnte erstmals zeigen, dass akute Dissoziation assoziatives Lernen weitgehend verhindert. Allerdings basieren diese Befunde auf post-hoc-Analysen. In der geplanten Studie soll ein Design mit Skript-induzierter Dissoziation eingesetzt werden, um den Einfluss akuter Dissoziation auf einfache Lernprozesse unter experimentellen Bedingungen zu untersuchen. Erwartet wird von diesen Untersuchungen eine Erweiterung unseres Wissens zur Bedeutung akuter dissoziativer Symptomatik in der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen