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Supply Chain Engineering
Antragsteller
Professor Ulrich Thonemann, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftstheorie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 152381728
Supply Chain Management analysiert und koordiniert Prozesse innerhalb von Unternehmen und über Unternehmensgrenzen hinweg. Traditionelle Supply Chain Modelle unterstellen dabei rationale erwartungswert-maximierende Entscheider und analysieren Koordinations-mechanismen, die Entscheidungen unter dieser Annahme optimieren. Aktuelle experimentelle Studien legen jedoch nahe, dass tatsächliche Entscheidungen von den traditionellen Vorhersagen abweichen. In der ersten Förderperiode haben wir eines der wichtigsten Koordinationsmechanismen im Detail analysiert: Supply Chain Verträge. Wir haben dabei kognitive Beschränkungen und Entscheidungsverzerrungen, alternative Präferenzen wie Risiko- oder Verlustaversion und soziale Präferenzen analysiert. In unseren Studien zum Service-Level Vertrag haben wir z.B. Ankern, in Studien zum Einkaufspreis-Vertrag und zur Nachfrageprognose haben wir soziale Präferenzen wie Fairness analysiert. Die Ergebnisse der ersten Phase liefern ein gutes Verständnis von kognitiven Verzerrungen und alternativen Präferenzen, die in Supply Chain Settings relevant sind.In der zweiten Förderperiode werden wir die Forschung in zwei Richtungen fortführen. Im ersten Subprojekt "Optimierung von Supply Chain Verträgen" werden wir die Ergebnisse der ersten Phase nutzen um neue Verträge zu designen und diese im Feld zu implementieren. In Zusammenarbeit mit einem großen deutschen Handelsunternehmen werden wir Service Level Verträge in einem randomisierten Feldexperiment entwickeln und implementieren. Neben den Vertragsparametern werden wir analysieren, wie Informationen aufgearbeitet und dargestellt werden sollten, um Entscheidungsverzerrungen zu minimieren. In Zusammenarbeit mit einem globalen Pharmakonzern werden wir, ebenfalls in einem randomisierten Feldexperiment, den Effekt von Anreizsystemen auf Nachfrageprognosen analysieren. Beide Feldexperimente dienen als Validierung theoretischer und bisheriger experimenteller Ergebnisse. Im zweiten Subprojekt "Supply Chain Vertragsverhandlungen" werden wir mathematische Modelle entwickeln und Laborexperimente durchführen, um Interaktionen zwischen Supply Chain Partnern zu analysieren. Während wir in der ersten Förderperiode Entscheidungen für gegebene Verträge analysiert haben, ermöglichen wir nun in der zweiten Phase Verhandlungen über die konkreten Vertragsparameter. Wir werden den Effekt verschiedener Verhandlungsprotokolle auf die finalen Entscheidungen analysieren. Darüber hinaus werden wir analysieren, wie Verhandlungsprotokolle zusätzliche Aktionen beeinflussen, die außerhalb des eigentlichen Vertrages liegen.Die Ergebnisse der ersten Phase liefern uns ein gutes Verständnis von Entscheidungsver-zerrungen und Präferenzen im Supply Chain Kontext. In der zweiten Phase werden wir diese Erkenntnisse nutzen um tatsächliche Verträge und Anreizsysteme zu entwickeln und wir werden analysieren wie Vertragsverhandlungen strukturiert sein sollten, um die Effizienz der Entscheidungen zu verbessern.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Internationaler Bezug
USA
Beteiligte Person
Professorin Elena Katok, Ph.D.