Analyse des Publikationsaufkommens in führenden US-amerikanischen und europäischen Zeitschriften der Erziehungswissenschaft
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Ziel der geförderten Projekte war, mithilfe einer formal-deskriptiven Inhaltsanalyse von Beiträgen in 14 führenden und weitestgehend im SSCI gelisteten deutsch- („Zeitschrift für Pädagogik“, „Zeitschrift für Erziehungswissenschaft“, „Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation“) und englischsprachigen („Oxford Review of Education“, „British Educational Research Journal“, „British Journal for Socilogy of Education“) sowie europäischen („Learning & Instruction“, „European Educational Research Journal“, „European Journal of Education“ und „Journal of Studies in International Education“) und US-amerikanischen („American Educational Research Journal“, „Review of Research in Education“, „Review of Educational Reserach“ und „Sociology of Education“) Zeitschriften und in Kombination mit quantitativ statistischen Verfahren Rückschlüsse über das Selbstverständnis der Erziehungswissenschaft, auch und vor allem im internationalen Vergleich, zu erhalten sowie Trends und Defizite in der Diskussion offen zu legen. Sie verstehen sich in diesem Sinn als international ausgerichteter Beitrag zur Wissenschaftsforschung und zur Evaluation der Erziehungswissenschaft. Der Untersuchungszeitraum umfasste die Jahre 2001 bis 2010. Die Analyse war eine Vollerhebung und untersuchte insgesamt 3942 Beiträge, die von 7311 Autorinnen und Autoren verfasst wurden. Das Vorgehen wurde unterteilt in Autoren-, Methoden- und Themenanalyse. In der Autorenanalyse wurden Aussagen über die Autorinnen und Autoren der 14 Zeitschriften (Geschlecht, institutionelle Anbindung, Anzahl der Autoren, disziplinärer Hintergrund und Dienstort der Autoren) gewonnen. In der Methodenanalyse wurde der Argumentations- und Untersuchungsansatz (empirisch – nicht-empirisch, international – nicht-international, historisch – nicht-historisch und disziplinär – nicht-disziplinär) beleuchtet. In der Themenanalyse lag der Fokus auf Handlungsfelder (Bildung, Erziehung, Unterricht, Systeme und Sozialisation), Bildungsbereiche (elementar bis quartär) und Wissenschaftstheorie (Methode und Inhalt). Die gewonnenen Ergebnisse wurden einer Reliabilitätsprüfung mithilfe des gängigen Algorithmus für Cohen’s Kappa unterzogen. Das Ergebnis lieferte einen guten Wert von κGesamt = .87. Damit empfiehlt sich das entwickelte Kategoriensystem für weitere Analysen und Projekte. Zusammenfassend lässt sich im Hinblick auf die erzielten Ergebnisse feststellen, dass die in den Projekten durchgeführten Analysen zum Teil deutliche Unterschiede, aber auch eine Reihe von Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Publikationsmuster von Zeitschriften in den vier Sprachräumen zeigen. So weisen die analysierten deutschen Zeitschriften geringere Anteile an Artikeln mit Mehrfachautorenschaft, von Autorinnen und internationalen Autoren auf als die analysierten Zeitschriften aus den anderen drei Sprachräumen. Des Weiteren fällt der höhere Anteil an nichtempirischen und insbesondere historisch argumentierenden Arbeiten in den deutschen Zeitschriften auf. Dies kann als Indiz für unterschiedliche Ansätze der Erkenntnisgewinnung in der Erziehungswissenschaft, für historische Entwicklungen und kulturspezifische Gegebenheiten in den untersuchten Sprachräumen gedeutet werden. Weitgehende Übereinstimmungen lassen sich dagegen in den behandelten Themenbereichen finden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2013): Analyse des Publikationsaufkommens in der Zeitschrift für Pädagogik im deutsch-englischen Vergleich, in: Zeitschrift für Pädagogik, 2013, 3, S. 400-424
Zierer, K. / Ertl, H. / Phillips, D. / Tippelt, R.
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(2013): Analysis of Academic Journals of Education: A comparision of publication patterns in England and Germany, in: Reseach in Comparative and International Education, 2013, 1
Ertl, H. / Zierer, K. / Phillips, D. / Tippelt, R.