Der Einfluss der Gesundheit und gesundheitlicher Einschränkungen auf die sportliche Aktivität im mittleren und höheren Erwachsenenalter

• Antragstellerin: Dr. Simone Becker
• Fachliche Zuordnung: Empirische Sozialforschung
• Förderung: Förderung von 2010 bis 2015
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 182993273

In der ersten Förderphase des Forschungsprojekts wurden und werden zurzeit Veränderungen der Sportaktivität in Folge von Gesundheitsveränderungen ermittelt und Rahmenbedingungen, Zielgruppen und mögliche Maßnahmen analysiert, die eine Aufnahme oder Aufrechterhaltung sportlicher Aktivität begünstigen. Ein zentrales Ergebnis der ersten Förderphase ist, dass Gesundheit eine Voraussetzung für die Aufnahme und die Aufrechterhaltung sportlicher Aktivität ist. In der parallel durchgeführten qualitativen Studie konnten zudem für die an chronischen Erkrankungen leidenden Personen 4 Sportlertypen herausgearbeitet werden. In diesem Zusammenhang wurden zusätzlich unterschiedliche Barrieren für die Sportausübung und unterschiedliche Gründe für die Sportaufgabe ermittelt. Da der in der ersten Förderphase erhobene Gesundheits-Sport-Biografie-Survey (GSBS) noch ein sehr großes über die erste Förderphase hinausgehendes Analysepotenzial bietet, ist für die zweite Förderphase vorgesehen weiteren Fragestellungen zur Sport-Gesundheits-Beziehung nachzugehen. Insgesamt sollen drei weitere Hauptfragestellungen anhand verschiedener methodischer Herangehensweisen untersucht werden.Zum einen handelt es sich hierbei um Analysen zur Sportcompliance von Personen mit und ohne chronische Erkrankungen. Aufgrund der ausführlichen Erfassung der Erkrankungsbiografie und der krankheitsspezifischen Erfassung von ärztlichen Sportempfehlungen, sind mit dem GSBS sehr differenzierte Analysen zur Aussprache von Sportempfehlungen, in Abhängigkeit vom Gesundheitszustand und der Compliance von Personen mit verschiedensten chronischen Erkrankungen und Personen ohne chronische Erkrankungen, möglich. Es soll untersucht werden, welchen Einfluss das Vorliegen verschiedener Erkrankungen auf die Aussprache von ärztlichen Sportempfehlungen und die Befolgung dieser hat.Eine weitere Fragestellung befasst sich mit den Gründen für einen 'sehr guten' Gesundheitszustand. Worauf führen Personen, die ihren Gesundheitszustand als 'sehr gut' bezeichnen diesen zurück? Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang ob bzw. welche Relevanz diese Personengruppe der sportlichen Aktivität zuschreibt.Für die dritte zu bearbeitende Fragestellung ist die Verknüpfung der Daten des GSBS mit Regionalinformationen vorgesehen. Da der Einfluss der Gesundheit auf die Sportaktivität auch von der Sozialstruktur des geographischen Raums geprägt ist, soll mittels Multilevelanalysen der Einfluss von Gesundheitsindikatoren, soziodemographischen Variablen (Merkmale auf Personenebene) und sozialräumlicher Merkmalen (z.B. Wohnortgröße, Einwohnerdichte) auf die Sportaktivität bzw. die Veränderungen der Sportaktivität analysiert werden.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen