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Verhaltens- und neuronale Korrelate differentieller Mechanismen für den Anstieg und Abfall des prospektiven Gedächtnisses über die Lebensspanne
Antragsteller
Professor Dr. Michael Falkenstein; Professor Dr. Matthias Kliegel
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 183028326
Prospektives Gedächtnis beschreibt die im Alltag äußerst wichtige Fähigkeit, zukünftige Handlungen zu planen und sich daran zu erinnern, diese zur entsprechenden Zeit auszuführen. Es wird davon ausgegangen, dass die Ausführung verzögerter Intentionen durch verschiedene, auch neuronal abgrenzbare Prozesse unterstützt wird: einerseits Prozesse der prospektiven Komponente, die am Entdecken und Erkennen von prospektiven Hinweisreizen beteiligt sind, andererseits Prozesse der retrospektiven Komponente, die dazu dienen, eine Intention aus dem Gedächtnis abzurufen. Prospektive Gedächtnisleistungen unterliegen Veränderungen über die Lebensspanne. Nach einem Anstieg der Leistung im Kindes- und Jugendalter bleibt sie im jungen und mittleren Erwachsenenalter relativ stabil, um dann im Alter (beschleunigt) wieder abzufallen. Weitgehend unklar ist jedoch, wie es zu diesen Veränderungen kommt. Erste Befunde deuten darauf hin, dass es Veränderungen unterschiedlicher Teilfunktionen sind, die zu einem Leistungsanstieg bzw. -abfall führen. Das vorliegende Forschungsvorhaben will daher zum ersten Mal in einem experimentellen Lebensspannenansatz auf Verhaltens- und neuronaler Ebene prüfen, welche Teilfunktionen Altersunterschieden im Kindes- und Erwachsenenalter zugrunde liegen und ob es hierbei differentielle Entwicklungsmechanismen gibt. Dazu werden drei verschiedene Altersgruppen (Jugendliche, junge und ältere Erwachsene) in zwei Teilstudien untersucht, die theoriegeleitet Prozesse der prospektiven bzw. retrospektiven Komponente manipulieren. Zusätzlich soll der Fokus auf verschiedene weitere Prozesse erweitert werden, die bislang kaum in Bezug auf ihren möglichen Beitrag zu den Entwicklungsmechanismen des prospektiven Gedächtnisses untersucht wurden, nämlich Intentionsbildung und aufrechterhaltung und die Ablösung bzw. Wiederaufnahme der Vordergrundaufgabe.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweiz
Ehemalige Antragstellerin
Professorin Dr. Nele Wild-Wall, bis 11/2011