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Optimierungsuntersuchungen zur Augentumor - Brachytherapie unter Berücksichtigung der Lage und Ausdehnung des Tumors und des Designs, der Dosimetrie und der Platzierung des radioaktiven Applikators

Antragstellerin Dr. Marion Eichmann
Fachliche Zuordnung Medizinische Physik, Biomedizinische Technik
Förderung Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 183034716
 
Ziel dieses Projektes ist die Optimierung der Brachytherapie von Augentumoren unterBerücksichtigung einer präzisierten Diagnostik. Der Einsatz radioaktiver Augenapplikatoren ist dieam häufigsten angewendete augenerhaltende Therapieform bei diesen Erkrankungen. DerTherapieerfolg hängt dabei entscheidend von der genauen Kenntnis der Dosisverteilung in Augeund Tumor ab.Aus dem an der TU Dortmund bisher durchgeführten DFG-Projekt (EI869/1-1) ist durchKombination von Messungen und Monte-Carlo-Simulationen die dreidimensionale Dosisverteilungaller gebräuchlichen 106Ru-Applikatortypen sehr genau bekannt. Gleichzeitig wurde inZusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Essen ein vollkommen neues Design für einenBinuklid-Applikator (Kombination der Radionuklide 106Ru und 125I) in kompakter Bauweiseentwickelt. Binuklid-Applikatoren ermöglichen die Behandlung größerer Tumoren (7 bis 10 mmHöhe) als reine 106Ru-Applikatoren, bei gleichzeitiger weitgehender Schonung gesunden Gewebes.Auch für den neuen Binuklid-Applikator wird die genaue Dosisverteilung ermittelt.Die erreichte Genauigkeit der Dosisverteilungen geht weit über die bisher im klinischen Bereicheingesetzte Dosimetrie der Augenapplikatoren hinaus und erfordert für einen erfolgreichen Einsatzin der Therapie die Verbindung mit einer ebenso präzisen Diagnostik. Die Diagnostik soll durch denEinsatz einer plenoptischen Kamera erweitert und präzisiert werden. Diese Kamera soll diedreidimensionale Rekonstruktion des Augeninneren anhand einer durch die Pupille erstelltenFundusfotografie ermöglichen. Dadurch sollen die Position und Topographie des Tumors inZusammenhang mit der relativen Position des Applikators mit hoher Reproduzierbarkeit erstmalsmit einer optischen Methode ermittelt werden. Die exakte Position des Applikators auf dem Augewird dabei während und nach der Operation mit Hilfe von LEDs erfasst werden, die sich imRandbereich des Applikators befinden und durch die Sklera hindurch sichtbar sind.Aus dem beantragten Projekt soll eine Therapieplanung hervorgehen, welche die dosimetrischenDaten der Applikatoren mit den diagnostischen Datensätzen des Patienten verknüpft. Dies erfolgt inenger Kooperation mit dem Universitätsklinikum Essen, einem der weltweit größten Zentren fürDiagnostik und Behandlung intraokularer Tumoren. Dort soll auch die therapeutischeAnwendbarkeit der neuentwickelten Verfahren im Rahmen einer separaten, sich an das Projektanschließenden klinischen Studie untersucht werden. Durch die kombinierte Fehlerbetrachtung derDaten aus den Bereichen Dosimetrie und Diagnostik soll unter anderem der Sicherheitssaum besseran die tatsächliche Behandlungssituation angepasst werden. Zudem soll das Potential für einemögliche Dosisdeeskalation eingeschätzt werden, um ohne Einschränkung der Tumorkontrollratedie Nebenwirkungsrate der Bestrahlung weiter verringern zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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