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Bearbeitung und Publikation eines Quelleninventars zum Leben und Wirken des preußischen Staatsministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten Dr. Friedrich Schmidt-Ott (1860-1956)
Antragstellerin
Dr. Sabine Harik-Schilfert
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 183036161
Auf der Grundlage der verstreut überlieferten Hinterlassenschaften soll computergestützt eine Bestandsaufnahme von Quellen in Form eines personenbezogenen Inventars erstellt werden. Es ist vorgesehen, einheitlich, möglichst umfassend und übersichtlich wesentliche Quellen sichtbar zu machen, künftigen Forschern die Suche nach Zeugnissen zu erleichtern und zur wissenschaftlichen Auswertung dieser Quellen anzuregen. Im Zentrum steht der Bezug zum Leben und Wirken von Friedrich Schmidt-Ott (1860 bis 1956), der als letzter königlich-preußischer Kultusminister sowie als „Gestalter des deutschen Wissenschaftssystems“ bekannt ist. Durch die Kumulation von einflussreichen Ämtern gehörte er zu den wichtigsten Entscheidungsträgern und Förderern von Projekten auf den Gebieten der preußisch-deutschen Wissenschafts-, Bildungs- und Forschungspolitik. Der Wirkungskreis seines „Jahrhundertlebens“ führte zu einem großen Aktionsradius mit weit verzweigten persönlichen und institutionellen Kontakten vom wilhelminischen Kaiserreich bis zum Neubeginn des deutschen Wissenschafts- und Kulturbetriebes nach dem Zweiten Weltkrieg und ist in seiner Gesamtheit kaum erforscht. Das überlieferte Bild wird bis heute maßgeblich durch die veröffentlichte Selbstdarstellung geprägt. Weitere ergiebige Zugänge zur „Mentalität eines Wilhelminers“, über die bisher bekannten Zeugnisse und Schriften hinaus, erlauben jedoch tiefere Einsichten, eröffnen weitere Dimensionen für die biographische und institutionsgeschichtliche Forschung sowie neue Perspektiven auf offizielle Vorgänge. In der gegenwärtigen Diskussion um Handlungsressourcen in Wissenschaft, Forschung, Bildung und Kultur, kann es hilfreich sein, sich mit der Vielschichtigkeit dieser historischen Persönlichkeit intensiver zu befassen. Bedeutende Erinnerungsjahre und -jubiläen der Wissenschaftsgeschichte in diesem und in den folgenden Jahren lassen erwarten, dass der Kreis der Interessenten nicht nur auf Fachwissenschaftler beschränkt bleibt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen