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GRK 1740:  Dynamische Phänomene in komplexen Netzwerken: Grundlagen und Anwendungen

Fachliche Zuordnung Statistische Physik, Nichtlineare Dynamik, Komplexe Systeme, Weiche und fluide Materie, Biologische Physik
Förderung Förderung von 2011 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 183049896
 
Netzwerke mit komplexer Topologie haben sich während des letzten Jahrzehnts als ein erfolgreicher Zugang erwiesen, um große komplexe Systeme zu verstehen. Ihre Anwendbarkeit erstreckt sich über viele Gebiete wie z.B. Neurowissenschaften, Ingenieurswissenschaften, Soziologie oder auch Ökonomie. Der Fokus der meisten Studien lag bisher auf festen, unabänderlichen Topologien; daher waren die Analysen in ihrem Anwendungsbereich stark eingeschränkt. In unserem iGRK untersuchen wir Prinzipien der Selbstorganisation in zeitlich veränderlichen, komplexen Netzwerken. Um diese Ansätze realitätsnäher zu gestalten, sollen zusätzlich Einflüsse von Netzwerkheterogenitäten, multiskaligen, zeitlichen Verzögerungen sowie von stochastischen Quellen erforscht werden. Diese theoretischen Studien werden eng mit der Untersuchung experimenteller und natürlicher Netzwerke zunehmender Komplexität, von Stromnetzen über Infektionsnetzwerke und Neuronennetzwerke bis zum Erdsystem verknüpft. Letzteres ist eine Herausforderung, auf die wir besonderes Augenmerk legen werden. Ein Hauptthema des Graduiertenkollegs wird daher auch das Verständnis von Teilsystemen der Erde unter sich wandelnden Bedingungen sein. Insbesondere werden Einflüsse wie die globale Erwärmung und der Landnutzungswandel im Amazonasgebiet untersucht.Ein Schlüsselelement unseres interdisziplinären Graduiertenkollegs ist das strukturierte Promotionsprogramm. Dieses ermöglicht jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine erfolgreiche Ausbildung und innovative Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Netzwerktheorie wie auch in verschiedenen Anwendungsbereichen. Die Ausbildung umfasst das Erlernen sowohl von modernen theoretischen Konzepten als auch Anwendungen bis hin zu praktischen Erfahrungen in entsprechenden Experimenten. Das Ausbildungskonzept beinhaltet eine Doppelbetreuung jedes Studierenden von deutscher und brasilianischer Seite, jährliche Schulen, Workshops und praktisches Lernen vor Ort. Dies wird durch den umfangreichen Einsatz innovativer Arten des Lernens, wie Telekonferenzen, E-Learning und einer Wikiversity, ergänzt. Zudem wird ein besonderer Fokus auf den Erwerb sozialer Kompetenzen gelegt. Die Humboldt Graduate School (HGS) sowie die entsprechende Organisation an der USP bieten die dafür notwendigen Voraussetzungen.Aufbauend auf der sich ergänzenden Expertise der brasilianischen und deutschen Arbeitsgruppen und auf den sehr positiven Erfahrungen und vielen Erfolgen der ersten Förderperiode dieses multidisziplinären IGKs, das sich aus Physiker_innen, Mathematiker_innen, Klimatolog_innen, Biolog_innen und Geograph_innen zusammensetzt, möchten wir diese gelungene, bilaterale Zusammenarbeit fortsetzen.
DFG-Verfahren Internationale Graduiertenkollegs
Internationaler Bezug Brasilien
Antragstellende Institution Humboldt-Universität zu Berlin
Sprecher (IGK-Partner) Professor Dr. Elbert E.N. Macau
 
 

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