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Geschlecht anders gestalten. Drag King-Praxen, geschlechtliche Selbstverhältnisse und Wirklichkeiten

Antragstellerin Dr. Uta Schirmer
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung in 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 183358595
 
Die Studie befasst sich mit geschlechtlichen Praxen und Selbstverhältnissen im Kontext der bundesdeutschen Drag-King-Szene. Dabei handelt es sich um einen subkulturell geprägten sozialen Zusammenhang, in dem mit unterschiedlichen geschlechtlichen Stilen, Körperpraxen und Seinsweisen experimentiert wird. Auf der Basis von teilnehmenden Beobachtungen und narrativen Interviews wird rekonstruiert, welche Möglichkeiten des Geschlechtseins dadurch hervorgebracht werden und inwiefern diese als eine alternative, nicht strikt zweigeschlechtlich strukturierte Wirklichkeit erfahrbar werden.Bislang wurden derartige neuere, im Zeichen von queer oder transgender sich entwickelnde Geschlechterpraxen vorwiegend in kulturwissenschaftlicher Perspektive mit Blick auf kulturelle Repräsentationen - etwa Bühnenperformances - erforscht. Demgegenüber nähert sich die Studie ihrem Gegenstand mit einem sozialwissenschaftlichen Zugang und rückt Alltagspraxen, soziale Beziehungen und Selbstverhältnisse in den Fokus. Dies ermöglicht neue Einsichten bezüglich der Frage, wie gegenwärtig zu beobachtende Tendenzen einer Flexibilisierung von Geschlechternormen auf der Ebene von Subjektivität, Körperlichkeit und Erfahrung tatsächlich wirksam werden. So wird einerseits deutlich, welche strukturierende Kraft den Normen und Routinen einer strikten Zweigeschlechtlichkeit weiterhin zukommt. Andererseits wird detailliert herausgearbeitet, wie und unter welchen Umständen anders strukturierte Geschlechtlichkeiten wahrnehmbar, lebbar und verkörpert werden, und wie durch die Herausbildung alternativer Selbstverständlichkeiten eine andere Wirklichkeit des Geschlechtseins konstituiert wird.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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