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Romantisierte Kunstwissenschaft. Franz Sternbalds Wanderungen von Ludwig Tieck und die Emergenz einer neuen Bildlichkeit

Antragstellerin Dr. Jutta Voorhoeve
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung in 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 183645137
 
Ziel des Vorhabens war es, auf der Grundlage der methodischen Verknüpfung von Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Wissenschaftsgeschichte Tiecks Roman erstmals umfassend auf sein Referenzsystem bezüglich der Bildenden Künste zu analysieren. Als Ergebnis konnte sein Rang als kunsthistorische Quelle begründet werden, da der Text sowohl ein Portalwerk der Renaissancerezeption in Deutschland ist, das maßgeblich an dem Historisierungsprozess der Kunstwahrnehmung partizipiert, als auch aufgrund der Interferenz mit Prätexten (Vasari, Fiorillo) undBildwerken (Raffael, Ruisdahl) interpretative Neuöffnungen für eine moderne Theorie des Bildes leistet (Landschaft, Allegorie). Die Re-Konstruktion der Kunstgeschichte der Zeit und ihrer Wissensbestände konnte zeigen, dass es sich um eine Schwellensituation handelt, in der die wissenschaftliche Kunstgeschichte ihre literarischen Implikationen rhetorisch invisibilisiert während das neue Medium des Romans diese Tradition der Kunstgeschichte aufnimmt und in ein imaginativ breitenwirksames kunsthistorisches Bewusstsein transformiert. Die Untersuchung von „Franz Sternbalds Wanderungen“ eröffnet einen neuen Blick auf das Werk Ludwig Tiecks und die Kunstgeschichte als wissenschaftliche Disziplin. Die historische Analyse von Wissensproduktion anhand des Tieckschen Romans macht nicht zuletzt die untrennbare Verbindung zwischen Kunst- und Literaturwissenschaft anschaulich.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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