Angiogenese-Gentherapie in der Plastischen Chirurgie
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Im ersten Abschnitt des Projekts konnte planmäßig der zeitliche Verlauf der Proteinexpression nach Umschneiden und Heben der bekannten Lappenplastik an der vorderen Bauchwand der Ratte dargestellt und nachfolgend das Zeitfenster der resultierenden Erhöhung der Lappenperfusion bestimmt werden. Basierend auf diesen Ergebnissen wurden zu verschiedenen Zeitpunkten Kombinationstherapien von AdVEGF165 und AdAng1 durchgeführt. Die Nachahmung der physiologischen Angiogenese durch die zusätzliche Therapie mit AdbFGF ist bis dato auf Grund von Problemen mit dem Vektorsystem aus biologischer Sicht noch nicht abgeschlossen, zeigt aber bisher sehr positive Resultate. Die vorläufigen Ergebnisse demonstrieren die erfolgreiche Angiogenese- Gentherpie mittels Ang1 und VEGF. Bei einer Präkonditionierung wenige Tage präoperationem liefert eine Monotherapie mit VEGF als „Anstoß" der Angiogenese ebenbürtige Resultate. Herausragendes Ergebnis des vorliegenden Projekts ist die erfolgreiche Etablierung der Methode der Magnetofektion von „Magnetobubbles" als alternatives, non-virales Vektorkonstrukt zur Transfektion von VEGF165. Die Bedeutung des angelegten Magnetfeldes zur Lokalisierung des Effekts und die Verwendung von Ultraschall zur Destabilisierung der Bubbles wurde evaluiert. Das Verfahren wurde darüber hinaus im Hinblick auf die Lappenperfusion, die Anzahl und Beschaffenheit der Gefäße, sowie die überlebende Fläche der bekannten Lappenplastik untersucht. Als positives Ergebnis ist zu betonen, dass sich therapeutische Effekt in dieser Studie ebenbürtig mit der adenoviralen Transduktion des Wachstumsfaktors darstellte. Die Sicherheit des non-viralen Verfahrens der Magnetofektion ist aber als überlegen zu beurteilen, weswegen die Hürden für einen möglichen klinischen Einsatz der Methode als deutlich niedriger einzustufen sind. Zusätzlich führten wir im Rahmen dieses Projekts Untersuchungen zur Nervenregeneration bei autologer Nerventransplantation unter AdVEGF-Gentherapie durch. Die Gentherapie mit VEGF führte zu einer signifikant schnelleren Nervenregeneration mit einem resultierend besseren funktionellen Ergebnis. Diese Ergebnisse sind nicht nur durch eine lokal bessere Wundsituation mit schnellerer Inkorporation des Nerventransplantates durch induzierte Angiogenese zu erzielen, sondern zusätzlich durch eine direkte Wirkung auf die Nervenzelle resp. Axone selbst. Diese Ergebnisse haben eine hohe klinische Relevanz, wobei der Nachweis eines ebenbürtigen Effektes auch mit non-viralem Vektorsystem noch aussteht.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2005) Ist die Gentherapie mit AdVEGF165 eine Art "pharmakologisches" Delay von Lappenplastiken? Handchir Mikrochir Plast Chir 37:365-374
Holzbach T, Taskov C, Holm PS, Konerding MA, Schams D, Gänsbacher B, Biemer E, Giunta R
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(2005) Prediction of flap necrosis with laser-Induced indocyanine green in a rat model. Br J Plast Surg 58:695-701
Giunta R, Holzbach T, Taskov S, Holm PS, Brill T, Busch R, Gänsbacher B, Biemer E
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Angiogenesis gene therapy - a new innovation push in plastic surgery? Handchir Mikrochir Plast Chir. 2005 Dec;37(6):363-4
Giunta RE. Gänsbacher B.
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(2006) Magnetic Microbubbles: New Carriers for Localized Gene and Drug Delivery Molecular Therapy 13: S290 - S290
Vlaskou D, Mykhaylyk O, Giunta R. Neshkova l, Hellwig N, Kroetz F, Bergemann C, Plank C
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TRAM-flap perfuion across a midline scar 22 years after a lower median laparotomy. J Plast Reconstr Aesthet Surg. 2008 Apr 24
Holzbach T, Mueller DF, Unbehaun N, Paepke S, Giunta RE