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Die Bedeutung des Kohärenzsinns und sozialer Ressourcen für die Integration und Individuation von Jugendlichen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 184126638
 
Ein kleiner Anteil von Jugendlichen ist für etwa die Hälfte der strafrechtlich relevanten Handlungen insgesamt und für drei Viertel der schweren Gewaltdelikte verantwortlich, die von Jugendlichen ausgeführt bzw. den Jugendlichen von Seiten der staatlichen Kontrollorgane zur Last gelegt werden. Die hier als Serientäter bezeichnete Personengruppe steht im Fokus des beantragten Projekts. Von der Untersuchungsanlage der Studie ist es möglich einen Vergleich zu Ende der 1980er und Mitte der 1990er Jahre durchgeführten Untersuchungen zu ziehen und damit die Entwicklung des Anteils der Einmal-, Mehrfach- und Serientäter im Jugendalter über einen Zeitraum von etwa 20 Jahren nachzuvollziehen. Auf der Basis eines sozial- und jugendtheoretischen Ansatzes und einer Kombination von (qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden wird den Hintergründen nachgegangen, warum Jugendliche über einen längeren Zeitraum wiederholt auch schwere Gewalttaten begehen, Gelegenheiten aufsuchen und Situationen herstellen, um kriminelle Handlungen zu begehen. Seitens der Forschung ist dabei bislang insbesondere ungeklärt, wann es zur Ausbildung „krimineller Karrieren" kommt und wann nicht und ob diejenigen Bedingungen, die bei durchschnittlich delinquenzbelasteten Jugendlichen bislang zur Erklärung von Persistenz oder Nicht-Persistenz herangezogen wurden, auch für jugendliche Serientäter ausschlaggebend sind. Leitende Annahme dabei ist, dass Prozesse von Desintegration und verweigerter Individuation, Anerkennungsdefizite der Betroffenen und Kontrollverluste seitens der Sozialisationsinstanzen sowie semiformeller Kontrollorgane den entscheidenden Hintergrund darstellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Reimund Anhut
 
 

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