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Neuere deutsche Literaturwissenschaft

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung Förderung von 2011 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 184197726
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Heisenbergstipendiums habe ich verschiedene Projekte durchgeführt, die inzwischen allesamt fertiggestellt wurden. Das Projekt zur „Wissensgeschichte epistemischer Dinge“ habe ich gemeinsam mit Stefan Rieger schon vor Antritt des Stipendiums verfolgt. Im Rahmen des Stipendiums stellten wir die beiden Bände "Bunte Steine. Ein Lapidarium des Wissens und Kultur. Ein Machinarium des Wissens" (beide 2014) fertig. Darin untersuchen wir sowohl die Generierung, Darstellung und Zirkulation von Wissen als auch die Bedeutung von Wissensfiguren für kulturelle Zusammenhänge und das Selbstverständnis des Menschen. Während mit den ,Steinen‘ zum Beispiel Fragen der Zeitlichkeit verhandelt werden, durchkreuzen Artefakte binäre Logiken wie Natur/Kultur und reflektieren solchermaßen den epistemischen Status von ,Objekten‘. Das am ZfL (Berlin) angesiedelte Projekt „Prognostik und Literatur“ (mit S. Wilier) untersuchte den systematischen Zusammenhang von Prognostik und Literatur anhand ausgewählter historischer Stationen von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Prognostik verstanden wir dabei als Zukunftswissen in einem doppelten Sinn; zum einen als Wissen von der Zukunft (Zukunft als epistemischer Gegenstand), zum anderen als Wissen in der Zukunft (Zukunft als epistemische Zeitlichkeit bzw. epistemischer Modus). Aus dieser Beschäftigung heraus entstand das Folgeprojekt „Sicherheit und Zukunft. Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Security Studies“ (mit S. Willer), das durch die Gerda Henkel Stiftung finanziert wurde. Die Ausgangsthese des Projekts lautete, dass moderne Konzepte und Praktiken von Sicherheit immer mit Imaginationen von Zukunft einhergehen: Zukünftige Ereignisse müssen berechnet, erzählt, visualisiert oder simuliert werden, damit Sicherheit hergestellt werden kann. Im Verlauf der Arbeit widmeten wir uns dann vor allem der Frage, wie in verschiedenen Kontexten mit der ,Ungewissheit' von Sicherheit umgegangen wird. Die Beschäftigung mit politischer Ökologie aus literatur-, kultur- und wissensgeschichtlicher sowie theoretischer Perspektive bildet den Schwerpunkt des gesamten Förderzeitraums. Dabei kam es zu verschiedene Neuansätzen und Neuperspektivierungen, zum Beispiel erwies sich die Fokussierung des Raums aus dem ersten Projektantrag als zu reduziert, und die Bedeutung der demokratietheoretischen Dimension des Projekts war zu Beginn nur andeutungsweise ersichtlich. Weiterhin zeigte sich im Verlauf der Projektarbeit, dass die Begriffe ,wissenschaftlich-politisch Imaginäres' und ,ökologische Gouvernementalität' neue Perspektiven auf die politische Ökologie eröffneten. Als Projektergebnisse sind hier vor allem zwei Monographien zu nennen: Das Buch "Ecocriticism. Grundlagen - Theorien - Interpretationen" (2016) bietet eine Einführung in das literatur- und kulturwissenschaftliche Theoriefeld ,Ecocriticism' und die Monographie "Ökologische Gouvernementalität. Zur Geschichte einer Regierungsform" (2018) arbeitet heraus, wie dem Dispositiv der politischen Ökologie seit dem 19. Jahrhundert ein spezifisches Regierungswissen eingeschrieben ist. Fortgesetzt werden diese Arbeiten mit einem Projekt zum öko-poetologischen Begriff des ,Wohnens'.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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