Detailseite
Projekt Druckansicht

Beschleunigung bildgebender Verfahren durch Einsatz rekonfigurierbarer Hardware am Beispiel der 3D Ultraschall-Computertomographie

Fachliche Zuordnung Elektronische Halbleiter, Bauelemente und Schaltungen, Integrierte Systeme, Sensorik, Theoretische Elektrotechnik
Förderung Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 185077618
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die 3D-Ultraschall-Computertomographie ist ein vielversprechendes Verfahren zur frühzeitigen Brustkrebsdiagnose, in dem hochauflösende und reproduzierbare Volumenbilder erzeugt werden. Die erforderliche Rechenleistung der Bildrekonstruktion war zu Projektbeginn ein stark einschränkender Faktor der klinischen Relevanz dieses Verfahrens. Im Zentrum dieses Forschungsvorhabens stand daher die effiziente und modulare Umsetzung von Algorithmen in eine dedizierte parallele Hardware-Systemarchitektur zur Beschleunigung der Berechnungen um einen Faktor 100. Zu Beginn der Arbeiten wurde eine Analyse des aktuellen USCT-Systems und der Algorithmen mit darauf aufbauender Implementierung und Performanz-Analyse der Kernalgorithmen für (Mehrkern-)CPUs, und den FPGAs der USCT-DAQ-Hardware durchgeführt. Die Rekonfiguration der FPGAs in der 3D-USCT-Datenaufnahmehardware zur Wiederverwertung der FPGAs in der Bildgenerierung wurde entwickelt und eine dynamische und partielle Rekonfiguration des Gesamtsystems auf Granularität einzelner FPGAs ermöglicht. Es konnte für Beispielalgorithmen eine Beschleunigung durch Nutzung der vorhandenen DAQ-Hardware erzielt werden. Jedoch ist der erzielbare Beschleunigungsfaktor zu gering um die gewünschte Beschleunigung um Faktor 100 erhalten zu können. Die Begrenzung ist hauptsächlich durch die veralteten Altera Cyclone II FPGAs der 90 nm Technologie und den langsamen Interkommunikations-Datenbussen der DAQ-Hardware, gegeben. Eine Gegenüberstellung der Performanz von Stand-der-Technik-Hardware (FPGAs, GPUs, DSPs, Manycore) zeigte dass es mit einzelnen Komponenten des aktuellen Standes der Technik nicht möglich die benötigte Beschleunigung zu erreichen. Die Zielerreichung wurde erst durch eine Kombination von mehreren Komponente als heterogenes System möglich: Die entwickelten Methoden und Software wurden erstmals genutzt um während der Pilotstudie „3D-Ultraschall-Computertomographie für die Brustkrebsdiagnose“ am Uniklinikum Jena eine Gesamtperformanz mit Beschleunigung mit mehr als Faktor 100 zu erzielten. Es war durch Einsatz eines hetergonen Systems aus Multi-CPUs und einem Cluster von acht GPUs möglich während der Studie die vorverarbeiteten Daten einer Brust in klinischen relevanter Zeit von weniger als 30 Minuten zu rekonstruieren. Analysen der Energieeffizienz von FPGAs und GPUs zeigen dass für ein zukünftiges 3D-USCT in der Klinik mit Echtzeitfähigkeit ein energieeffizientes FPGA-basiertes System benötigt wird. Aus unseren Ergebnissen leiteten wir über eine Prognose des Performanzanstiegs für FPGAs ab dass spätestens im Jahr 2020 ein solches System in bezahlbarer Form zur Verfügung steht. Unserer Vision der frühen Diagnose und sofortigen Therapie von Brustkrebs in einer Patientensitzung sind wir durch dieses Projekt signifikant näher gekommen. Ultrasound Computer Tomography: A Quantum Leap in Breast Cancer Screening, lookKIT, 03/2011, ISSN 1869-2311 Bericht in Baden-TV im Rahmen des gewonnenen Technologie-Preises für USCT auf der iSMIT 2013 am 27.10.2013 (TRK Magazin Folge 10)

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung