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Statistische Methoden für Meta-Analysen mit Doppel-Null-Studien

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 186312014
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Bedarf an Meta-Analysen und systematischen Reviews ist in den letzten Jahren vor dem Hintergrund der Einführung und Etablierung der Prinzipien der „Evidence-based medicine“ (EBM) sowohl unter Praktizierenden im Gesundheitswesen als auch auf der Ebene der Entscheidungsträger enorm gewachsen und dieser Prozess hält nach wie vor an. Erkenntnisse aus derartigen Studien werden als Grundlage individueller Patientenversorgung einerseits, aber zunehmend auch für gesundheitspolitische und gesundheitsökonomische Entscheidungen herangezogen. Während die allgemeinen statistischen Methoden für die Meta-Analyse inzwischen gut beschrieben und etabliert sind, gab es im Falle von seltenen binären Ereignissen (Nebenwirkungen oder Ereignisse, die Sicherheit von Interventionen betreffend) immer noch Unsicherheiten über die anzuwendenden statistischen Verfahren. Vor allem Einzelstudien komplett ohne Ereignisse („Doppel-Null-Studien“) stellten hierbei ein Problem dar. In der Anwendung werden solche Studien entweder aus der Auswertung ausgeschlossen oder es werden Pseudo-Beobachtungen zu Doppel-Null-Studien hinzuaddiert. Gegen beide Vorgehensweisen spricht eine Reihe von Argumenten und eigentlich ist deren Anwendung auch unnötig, da statistische Verfahren, die die Information aus Doppel-Null-Studien ohne die Addition von Pseudo-Beobachtungen nutzen, bereits vorliegen. Im hier durchgeführten Projekt wurden diese Verfahren gesammelt und in einer großen Simulationsstudie miteinander verglichen. Es zeigte sich, dass es für jeden der herkömmlichen Effektschätzer (Odds Ratio, relatives Risiko und Risikodifferenz) valide statistische Verfahren gibt, die die Information aus Doppel-Null-Studien ohne die Addition von Pseudo-Beobachtungen nutzen. Alle diese Methoden sind Modelle mit zufälligen Effekten, auch der bisherige Standard der Cochrane Collaboration in der Situation mit seltenen binären Ereignissen, das Odds Ratio von Yusuf/Peto, kann noch verbessert werden. Im Falle von Meta-Analysen mit seltenen binären Ereignissen, und ganz besonders, wenn Doppel-Null-Studien vorliegen, sollten die im vorliegenden Projekt vorgeschlagenen Verfahren verwendet werden. Ein Makro, geschrieben in der Statistik-Software SAS®, zur Berechnung dieser Verfahren wird vom Projektleiter zur Verfügung gestellt.

 
 

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