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Kindheitsrisiken und Verläufe des Alkoholgebrauchs im Jugendalter
Antragsteller
Professor Dr. Rainer K. Silbereisen
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 18633119
Kenntnisse über frühe Vorboten ungünstiger Entwicklungsverläufe von Alkoholkonsum bei Jugendlichen sind notwendig für die Konzeption effektiver Präventionsprogramme gegen Suchtprobleme im Jugendalter. Unser Wissen über die ausschlaggebenden Prädiktoren und Wirkmechanismen unterschiedlicher Verläufe von Alkoholkonsum weist allerdings große Lücken auf, weil bis vor kurzem keine statistischen Verfahren vorlagen, die eine Modellierung der hypothetisch angenommenen und empirisch gefundenen prototypischen Verläufe einschließlich der mit ihnen assoziierten Prädiktoren ermöglichten. Ziel des beantragten Vorhabens ist, die bei weiblichen und männlichen Jugendlichen jeweils identifizierten Alkoholverlaufstypen mit frühen Kindheitsrisiken und begleitenden ungünstigen Umständen in Beziehung zu setzen. Zu diesem Zweck stehen uns insgesamt neun Erhebungswellen aus einem umfangreichen Datenarchiv, dem Leipziger Jugendlängsschnitt, zur Verfugung. Erwartet wird, dass problematische Verläufe jugendlichen Alkoholkonsums sich von normativeren Verläufen hinsichtlich einer höheren Belastung in frühen Risiken (z.B. Impulsivität in der Kindheit) unterscheiden, während Korrelate des Jugendalters (z.B. Kontakt mit devianten Peers, Menarchealter) für normativere Konsumverläufe besonders einschlägig sein sollten. Ferner werden einige Geschlechtsunterschiede in Prädiktorenmustern und Korrelaten erwartet. Relevant sind solche Befunde für die Reanalyse bestehender Interventionsstudien hinsichtlich ihrer gruppenspezifischer Wirksamkeit und damit der Ableitung effektiver (geschlechts- und verlaufsgruppenspezifischer) indizierter Präventionsmaßnahmen gegen problematische Konsumverläufe in der Adoleszenz.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professorin Dr. Karina Weichold