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Effekte von Oxytocin auf die mimische Imitation bei Autismus - eine Verbindung zwischen sozialer Aufmerksamkeit und Emotionserkennung

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 188070262
 
Das Neuropeptid Oxytocin (OXT) fördert zwischenmenschliches Vertrauen, reduziert sozialen Stress und hat positive Effekte auf die Emotionserkennung bei gesunden Männern und Menschen mit Störungen des autistischen Spektrums. Diese Effekte erscheinen vermittelt über die Amygdala und assoziierte Areale (präfrontaler und temporaler Kortex), welche wiederum an sozial-kognitiven Funktionen beteiligt sind. In zwei Placebo-kontrollierten Experimenten wird untersucht, ob intranasal appliziertes OXT die Aufmerksamkeitszuwendung für emotionale Gesichter unterschiedlicher Valenz beeinflusst. Ausgehend von der Annahme, dass OXT soziale Annäherung fördert, erwarten wir, dass OXT die Aufmerksamkeit in Richtung positive Reize verändert. Da Menschen mit Störungen des autistischen Spektrums Defizite bezüglich der Aufmerksamkeit für soziale Reize zeigen und verminderte Oxytocinspiegel aufweisen, vermuten wir, das intranasal appliziertes OXT bei diesen Probanden generell die Aufmerksamkeit für soziale Reize steigert. Im zweiten Experiment erwarten wir analog zu den vermuteten Verhaltenseffekten eine Reduktion der limbischen Aktivität (Amygdala) nach OXT-Gabe, wodurch die Aufmerksamkeit für negative im Vergleich zu positiven Reizen reduziert werden sollte. Bei Menschen mit ASD erwarten wir im Gegenteil eine Steigerung der Aktivität in einem weitverzweigten neuronalen Netzwerk, welches limbische Strukturen (Amygdala, anteriores Cingulum), den inferior parietalen Kortex und den ventralen visuellen Verarbeitungspfad (Gyrus fusiformis) umfasst.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Markus Heinrichs
 
 

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