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ToleranceZone - Fehlertolerante Middleware-Idiome basierend auf selbststabilisierenden Techniken

Fachliche Zuordnung Sicherheit und Verlässlichkeit, Betriebs-, Kommunikations- und verteilte Systeme
Förderung Förderung von 2011 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 188522762
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ein wesentlicher Unterschied zwischen klassischen drahtgebundenen verteilten Systemen und drahtlosen low-power Sensornetzen besteht in der deutlich geringeren Zuverlässigkeit der Nachrichtenübertragung und der größeren Dynamik der Netztopologie. Klassische Fehlertoleranztechniken sind für diese Art der Netze nicht ausreichend, weil die explizite Erkennung und Behandlung aller möglichen Fehlerarten zu viele Ressourcen benötigt. Als alternativen Ansatz untersucht das Projekt deshalb Selbststabilisierende Algorithmen, bei denen Netzwerkknoten lokal auf Zustandsänderungen ihrer direkten Nachbarn reagieren, um in einen global stabilen Zustand zurückzukehren. Selbststabilisierung wurde bisher im Wesentlichen als theoretisches Konzept im Kontext fehlertoleranter verteilter Algorithmen untersucht. Dabei wurden sehr restriktive Modellannahmen getroffen, wie zum Beispiel ein gemeinsamer Speicher, global synchronisierte Schritte und eine statische Topologie. Diese Annahmen sind in drahtlosen ad-hoc Netzen nicht gegeben. Die Auswirkungen der fehlerbehafteten Kommunikation und der dynamischen Nachbarschaft auf die Stabilisierungsdauer wurden bisher nicht untersucht. Das Projekt ToleranceZone erbringt den Nachweis, dass es möglich ist, die Konvergenzzeit für eine gegebene Störungsrate den Anforderungen der Anwendung anzupassen, um so einen deutlich höheren Grad an Fehlertoleranz ohne wesentliche Laufzeiteinbußen zu erreichen. Der Fokus liegt dabei auf grundlegenden Mustern der Datenaggregation und -reduktion, Nachbarschaftsverwaltung und Gruppenkommunikation. Zusammengefasst sind die Kernergebnisse des Projekts: 1. Selbststabilisierende Algorithmen für synchrone statische Netze lassen sich effizient auf asynchrone verteilte ad-hoc Netze transformieren. 2. Durch das Einspeisen von Verbindungsaufzeichnungen aus realen Netzen in deterministische Simulationen wurde es möglich, reproduzierbare und vergleichbare Experimente unter realistischen Netzbedingungen durchzuführen. 3. Um Konvergenz praktisch zu erreichen, ist eine Dämpfung der natürlichen Fluktuationen in der Funknachbarschaft zwingend notwendig. Dies kann durch eine selbststabilisierende Nachbarschaftstopologie, die Verbindungen mit geringer Qualität ausblendet, erreicht werden. 4. Selbststabilisierende Algorithmen erlauben die Umsetzung skalierbarer dynamischer Publish-Subscribe Gruppen mit Routing-Unterstützung für Multicasts an Gruppenmitglieder, sowie Routing-Strukturen für die Datenaggregation. 5. TDMA Zeitscheiben basierend auf einer simplen selbststabilisierenden Uhrensynchronisation reduzieren effektiv Kollisionen, Idle Listening und Overhearing bei gleichzeitiger signifikanter Verbesserung der Energieeffizienz. 6. Mit selbststabilisierenden Algorithmen können kompakte Routing-Strukturen für Publish-Subscribe Systeme sehr effizient in sub-linearer Zeit erstellt werden. 7. Randomisierte verteilte Algorithmen lassen sich in vielen Fällen leicht erweitern, so dass sie die Eigenschaft der Selbststabilisierung haben.

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