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Die Syntax von Titelblättern des 16. und 17. Jahrhunderts
Antragstellerin
Professorin Dr. Ursula Götz
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 188765820
Die Geschichte des Titelblatts beginnt mit der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern. Während mittelalterliche Handschriften keine Titelblätter aufweisen, entwickelt sich in den ersten Jahrzehnten des Buchdruckzeitalters allmählich der Gebrauch, an den Anfang des Buches eine eigene, vom Textanfang separierte Seite mit bestimmten Angaben zu stellen. Dabei unterscheiden sich die frühen Titelblätter hinsichtlich Layout, Umfang, Informationsgehalt und sprachlicher Gestaltung deutlich von den heute üblichen Formen. Die Syntax dieser frühen Titelblätter zeigt eine Vielzahl charakteristischer Erscheinungen, die in der Forschung bisher allenfalls erwähnt, aber noch nicht untersucht wurden. Neben sehr umfangreichen und komplexen syntaktischen Strukturen, die sich mit der Informationsfunktion von Titelblättern erklären lassen, zeigen sich auch Phänomene, die man besonders aus der Mündlichkeit kennt und die wohl mit der Werbefunktion der Titelblätter zusammenhängen. Ziel der geplanten Untersuchung ist es, diese unterschiedlichen Formulierungsprinzipien der Titelblätter herauszuarbeiten und die medien-, kommunikations- und sprachgeschichtlichen Faktoren für ihr Auftreten zu bestimmen. Grundlage der Untersuchung ist ein umfangreiches, nach Erscheinungsjahr, Region und Textkategorie gegliedertes Korpus von etwa 900 Titelblättern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen