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Hangstabilität und Gefahrenzonen im nordbayerischen Schichtstufenland

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 189633549
 
Während die Naturgefahr Massenbewegungen in alpinen Räumen allgemein sehr wahrgenommen wird und in gefährdeten Regionen vielfach Gefahrenhinweiskarten, Gefahrenzonenpläne und Prozessmodellierungen vorliegen, sind die Mittelgebirgsbereiche als potentielle Gebiete von Hangrutschungen in Wissenschaft und Praxis eher unterrepräsentiert. In diesem Kontext besteht das übergeordnete Ziel des Forschungsvorhabens in der Beurteilung von gegenwärtigen und zukünftigen Gefahrenpotentialen für rutschungsgefährdete Hänge an der Fränkischen und Schwäbischen Alb. Vor dem Hintergrund einer nahezu flächenhaften Bedeckung dieser Schichtstufenhänge mit Rutschmassen unterschiedlichen Alters und einer zunehmenden Gefährdung insbesondere durch ansteigende Niederschläge, sollen diese Regionen in Zukunft weiter in den Mittelpunkt der Forschung rücken. Im Frühsommer 2013 zeigten sich sehr deutlich die Auswirkungen von langanhaltend hohen Niederschlagswerten auf die Hangstabilität. Dauerniederschläge in Verbindung mit einer klassischen Vb-Wetterlage waren verantwortlich für das Auslösen einer Vielzahl von massiven Hangbewegungen. In den Untersuchungsgebieten der Fränkischen und Schwäbischen Alb kam es zu zahlreichen, z. T. sehr großen Hangbewegungen, die massive Schäden bis hin zu Evakuierungsmaßnahmen verursacht haben. Hier steht insbesondere die Rutschung in der Landhaussiedlung bei Mössingen-Öschingen als eines der verheerendsten Ereignisse in Mittelgebirgslagen im Mittelpunkt.Im Rahmen des Erstantrags wurden geomorphologische Detail- und Übersichtskartierungen im nordbayerischen Schichtstufenland durchgeführt und in einem neu erstellten komplexen Datenbanksystem zusammengeführt. Die vorhandenen Datensätze sollen im Weiteren durch laufende flächenhafte Kartierungen und die Aufnahme aktueller Rutschereignisse ergänzt werden. Es ist geplant, die an ausgewählten Rutschhängen bestehenden hydrologischen Monitoringsysteme zur Ausweitung der Zeitreihen weiterzuführen bzw. in jüngsten Rutschgebieten neu zu installieren und durch ein innovatives geophysikalisches Monitoringsystem in hochgefährdeten Rutschgebieten zu ergänzen. Von besonderer Bedeutung ist zudem, dass über die bodenmechanischen Untersuchungen hinaus, an ausgewählten Rutschungen singuläre geophysikalische Sondierungen (2D-ERT and SRT) durchgeführt werden. Die Entwicklung einer insgesamt erweiterten und detailreichen Datengrundlage führt über den statistischen Ansatz der Evidenzgewichtung zu flächenhaften fundierten Gefahrenzonenmodellierungen, und zur Einschätzung von Niederschlagscharakteristika und Schwellenwerten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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