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Entwicklung eines Kompetenzzentrums für altertumswissenschaftliche Forschungsdaten (IANUS)
Antragstellerin
Professorin Dr. Friederike Fless
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 189693084
Nichts hat die Archäologie und die Altertumswissenschaften so sehr verändert wie die digitale Revolution, die seit einigen Jahrzehnten auch die wissenschaftliche Arbeit prägt. Neue Methoden ermöglichen nicht nur neue Antworten auf alte Fragen, sondern tragen zu einem umfassenderen Verständnis früherer Kulturen bei. Doch die innovativen und zukunftsweisenden Möglichkeiten bringen nun eigene Herausforderungen mit sich, auf die die traditionellen Altertumswissenschaften und Archäologien nicht vorbereitet sind. Der quellen-kritische und praktische Umgang mit in großer Menge vorliegenden Informationen muss hier völlig neu gedacht werden. Die technisch und semantisch heterogenen digitalen Forschungsdaten dokumentieren oftmals einzigartige, nicht reproduzierbare Inhalte, sind aber in ihrer Benutzbarkeit für die Zukunft insgesamt gefährdet. Daher ist ein Datenzentrum erforderlich, das diese langfristig und zuverlässig kuratiert, deren physikalischen Erhalt gewährleistet, einen freien Zugang bietet, die zukünftige Nachnutzung verbessert und eine nationalen wie internationalen Vernetzung über die Grenzen von Ländern, Fächern, Institutionen und Systemen hinweg ermöglicht. Der Aufbau eines hierfür notwendigen fachspezifischen, infrastrukturellen Kerns, der von der Vielfalt der altertumswissenschaftlichen Disziplinen getragen wird, ist das Ziel des Projektes 'IANUS - Forschungsdatenzentrum Archäologie & Altertumswissenschaften. Aufbauend auf den Ergebnissen einer ersten Projektphase, in der als wesentlicher Meilenstein ein Gesamtkonzept erstellt, eine Bedarfsanalyse durchgeführt und vergleichbare Einrichtungen besucht wurden, sollen in einer zweiten Phase die notwendigen Komponenten funktionsfähig implementiert werden. Hierzu gehören die Entwicklung eines Produktivsystems, die Definition von Workflows zur wissenschaftliche Datenkuratierung und deren Anwendung auf realen Projektdaten, der Abschluss von Verträgen mit Rechenzentren zur Bitstream Preservation, die Spezifizierung eines Business Modells und die Ausgestaltung einer Rechtsform, die Umsetzung eines Nachweiskatalog, der Austausch mit Online-Portalen und die Betreuung von IT-Empfehlungen. Spätestens am Ende der 2. Projektphase soll IANUS in der Lage sein, eine professionelle Langzeitarchivierung von Daten zu betreiben, so dass dann Eigentümer von Daten diese zur Archivierung übergeben und Interessenten an Daten diese online über die Homepage sowie andere Portale finden und herunterladen können.
DFG-Verfahren
Forschungsdaten und Software (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)