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Historische Industriearchitektur und divergierende Ziele von Stadtentwicklung, Kreativwirtschaft und Architekturproduktion: Nutzung des Instrumentes der Diskursanalyse für den Denkmalschutz
Antragsteller
Professor Dr. Harald A. Mieg
Fachliche Zuordnung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung
Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190136028
Die Ziele von bewahrendem Denkmalschutz und aktueller Architekturproduktion sind in der Nutzung historischer Bauten grundsätzlich divergierend. Zunehmend stellt der Umgang mit historischen Indust-riebauten auch in der Stadtentwicklung, deren Ziele sich naturgemäß von denen des Denkmalschutzes unterscheiden, eine bedeutende Herausforderung dar. Insbesondere die Einbindung von Kreativ-wirtschaft in die Stadtentwicklung – in Fällen wie Zeche Zollverein - verschärft die Diskussion über einen denkmalgerechten Umgang mit den historischen BautenDas Projekt soll die Frage beantworten, wie der Denkmalschutz mit den divergierenden Zielen von Stadtentwicklung, Kreativwirtschaft und Architekturproduktion verbunden werden kann. Annahme für die Forschung ist, dass die Konflikte um Ziele bzw. die Konflikte infolge differenzierender Konzepte sich in den unterschiedlichen Wertsetzungen der Perspektiven begründen. Es wird systematisch her-ausgearbeitet, wo Gemeinsamkeiten zwischen den Perspektiven, insbesondere vermittelnde Wertset-zungen, bestehen. Diese werden im Hinblick auf die Ziele und Konzepte des Denkmalschutzes ge-prüft.Perspektiven sind sozialwissenschaftlich betrachtet Diskurse, da sie Konzepte, Ziele und Wertsetzun-gen, sowie Grundannahmen verbinden. Aus diesem Grund werden die Perspektiven mit Hilfe der so-genannte Diskursanalyse untersucht. Durch die Anwendung und Anpassung der Methode der Dis-kursanalyse auf die Belange des Denkmalschutzes leistet das beantragte Projekt zudem eine Erweiterung des methodischen Instrumentariums der Forschung im Bereich Denkmal- und Kulturerbeschutz.Das Projekt untersucht europäische Fallbeispiele für die Umnutzung historischer Industrieareale. Diese sind die Zeche Zollverein (Deutschland), das Hafenareal in Liverpool (Großbritannien), das Sulzer Areal in Winterthur (Schweiz) und das Falck Areal in Sesto San Giovanni bei Mailand (Italien). Verall-gemeinerungen werden in einem internationalen Symposium diskutiert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr.-Ing. Johannes Cramer