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Wahlkämpfe im Wahlkreis: Individualisierung politischer Repräsentation?

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 19043888
 
Die zentrale Rolle politischer Parteien als Bindeglied (linkage) zwischen Bürger und Staat ist in den Befunden der empirisch vergleichenden Repräsentationsforschung überzeugend dokumentiert. Neuere Entwicklungen auf der Ebene von Parteien und Parteisystemen werfen jedoch Fragen hinsichtlich dieses Standardmodells politischer Repräsentation auf. Als telos dieser Entwicklung erscheint eine personalisierte bzw. individualisierte Form von Repräsentation plausibel. An die Stelle von Parteien als Bindeglied zwischen Gesellschaft und Staat treten verstärkt Kandidaten und Abgeordnete. In der Deutschen Kandidatenstudie 2005 wird das Ausmaß untersucht werden, in dem Wahlkreiskandidaten im Wahlkampf zur Bundestagswahl personalisierte Strategien der Wahlkampfführung einsetzen und welche Motive es für solche Verhaltensweisen gibt. Als Datenbasis dient eine schriftliche Befragung der Wahlkreiskandidaten im Anschluss an die Bundestagswahl im September 2005. Formen der Individualisierung der Wahlkampfführung sehen wir in Zusammenhang mit entsprechenden Motiven auf Seiten der Akteure als Hinweis für einen Strukturwandel im Bereich politischer Repräsentation. Dieser Schluss gründet auf der Annahme, dass unabhängiges Verhalten in Wahlkämpfen ein Frühwarnsystem im Blick auf das Entscheidungsverhalten im parlamentarischen Prozess darstellt. Eine solche Studie liefert Erkenntnisse über die Rolle politischer Parteien in der Bundesrepublik Deutschland und über die Entwicklung von Repräsentation, die über jene Vermutungen und Impressionen hinausgehen, die die Debatte zu diesen Themen prägen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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