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Entwicklung und Untersuchung der statistischen Eigenschaften eines Walkability-Index zur Erfassung der Bewegungsmöglichkeiten in der Lebensumwelt von Kindern
Antragstellerin
Professorin Dr. Iris Pigeot
Fachliche Zuordnung
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190553994
Übergewicht und Adipositas haben sich vor allem in den Industriestaaten zu einer Epidemie entwickelt. Zurückgeführt wird dies auf ein Ungleichgewicht von Energiezufuhr und Energieverbrauch, u.a. bedingt durch einen urbanen Lebensstil. Der Einfluss der urbanen Umgebung auf das Bewegungs- und Ernährungsverhalten und die Prävalenz von Adipositas in der Bevölkerung wurde hauptsächlich in den USA und Australien mittels geographischer Informationssysteme (GIS) erforscht. Die Ergebnisse lassen sich jedoch nicht auf europäische Strukturen übertragen. In Europa gibt es nur für Belgien erste Erfahrungen mit der Nutzung von GIS in der Adipositasforschung. Zudem fehlen die mathematisch-statistischen Grundlagen für die zur Bestimmung des urbanen Einflusses verwendeten Maßzahlen. Daher soll dieser innovative und wenig erforschte Ansatz in diesem Projekt sowohl theoretisch als auch in Bezug auf seine Anwendbarkeit zur Erklärung der Entwicklung von Übergewicht speziell in Deutschland, aber auch in weiteren europäischen Ländern untersucht werden. Ausgehend von einer statistischen Modellierung der Umgebungselemente auf Grundlage räumlicher stochastischer Prozesse soll ein Index zur quantitativen und qualitativen Bewertung der Bewegungsmöglichkeiten entwickelt werden. Die IDEFICS-Studie, ein im 6. EU-Rahmenprogramm gefördertes Integrated Project, in der Daten zur Ernährung und Bewegung bei mehr als 16.000 2- bis 10-jährigen Kindern in acht europäischen Ländern erhoben werden, erlaubt die Verknüpfung der GIS-Daten mit Individualdaten und bietet so eine einmalige Chance für den praktischen Einsatz und die Validierung des Index in Deutschland und weiteren Ländern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen