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In-situ rückgeführte, Diodenlaser-basierte Absolutinterferometrie mit einer Reichweite von 100 m

Antragsteller Dr. Florian Pollinger
Fachliche Zuordnung Messsysteme
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190672151
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Anforderungen an die dimensionelle Messtechnik in der Fertigung und in der Überwachung großer Komponenten steigen stetig. Insbesondere bei Bauteilen von mehreren Metern bis hin zu einigen zehn Metern z.B. in der Flugzeugindustrie stößt die konventionelle Messtechnik an ihre Grenzen, wenn sowohl Genauigkeiten besser als 1 µm/m bei gleichzeitiger Messung ohne mechanische Führung erreicht werden sollen. In diesem Projekt wurde ein Verfahren zur Absolutdistanzmessung entwickelt, welches bis 50 m eine erweiterte relative Messunsicherheit von deutlich unter 1 µm/m erreicht und gegenüber vergleichbaren Methoden eine deutliche Stabilität und Insensitivität gegenüber äußeren Störeinflüssen aufweist. Dafür wurden zwei hochgenaue Messverfahren, Interferometrie und Doppler-freie Molekülspektroskopie, kombiniert. Die Rückführung der Längenmessung erfolgt in-situ durch die spektroskopische Messung von Doppler-freien Rotations-Vibrations-Übergängen des Jodmoleküls. Im Rahmen des Projekts wurde eine Methode entwickelt, diese Spektroskopie bei hohen Geschwindigkeiten der Frequenzänderung über ein relativ großes spektrales Fenster mit hoher Reproduzierbarkeit durchzuführen. Durch Abgleich mit Referenzwerten können so 299 Übergänge als wohl definierte Frequenzreferenzmarken verwendet werden. Die Genauigkeit der Frequenzmessung wurde durch Vergleich mit einem hochauflösenden Fabry-Perot-Interferometer verifiziert. Simultan zur Spektroskopie wird mit die Phasenänderung einer interferentiellen Distanzmessung mit der Frequenzänderung gemessen (Frequency Sweeping Interferometry, FSI). Die Messung wurde in heterodyner Detektion durchgeführt, was einen kompakten optischen Aufbau und relative geringe Intensitätsanforderungen ermöglicht. Der Einfluss mechanischer Störungen auf die Genauigkeit der Messungen konnte durch ein zweites, klassisch zählendes Interferometer signifikant reduziert werden. Mit Hilfe von digitaler Filterung können beide Signale effizient getrennt und ausgewertet werden. Das Längenmesssystem wurde auf dem 50 m Interferenzkomparator verifiziert. Es wurde eine auf molekulare Übergänge in-situ rückführbare, absolute interferferentielle Längenmessung mit einer Reichweite von 50 m und einer verifizierten Messunsicherheit geringer als 1 µm/m realisiert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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