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Ressourcenmanagement und Innerstaatliche Konflikte
Antragsteller
Professor Dr. Gerald Schneider; Dr. Tim Wegenast
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Förderung
Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190673504
Die Ressourcenfluch-Literatur argumentiert, dass natürliche Rohstoffe die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes hemmen und das innerstaatliche Konfliktpotential verstärken. Jedoch nicht in allen Ländern, die Ressourcenreichtum oder gar -überfluss aufweisen, sind Konflikte beobachtbar. Um diese Variation zwischen Frieden und sozialer Instabilität zu verstehen, müssen wir systematisch erforschen, wie Staaten den Zugang zu diesen Ressourcen regulieren und darüber entstehende Spannungen und Konflikte lösen. Dies ist das Hauptanliegen des GRVN Projektes: Es macht geltend, dass Konfliktwahrscheinlichkeit zu einem erheblichen Teil auf das Management von Ressourcen zurückgeführt werden kann. Dazu beschäftigt sich das Vorhaben mit der Analyse von zwei zusammenhängenden Sachverhalten: die Regulierung des Zugangs zu Ressourcen und dem Design des Ressourcenmanagements. Indem sich unser Forschungsvorhaben einer Mischung fortgeschrittener Methoden im Bereich der formalen Modellierung, der Ökonometrie und qualitativer Techniken bedient, soll es Aufschlüsse darüber geben, welche Form des Ressourcenkonfliktmanagements dazu beiträgt, dass Staaten ungerechte Arrangements und politische Gewalt vermeiden.Unsere bislang erzielten empirischen Ergebnisse weisen darauf hin, dass Ressourcenmanagement eine wichtige Rolle für die Erklärung innerstaatlicher Konflikte spielt. Mit Hilfe unseres neuen Datensatzes, der die Öl und Gas Eigentumsstrukturen von 40 Ländern wiedergibt, konnten wir zeigen, dass ausschließlich staatliche Ölunternehmen die Bürgerkriegswahrscheinlichkeit erhöhen. Außerdem konnte ein GIS basierter Datensatz entwickelt werden, der Informationen über die Eigentumsstrukturen von Diamanten- und Goldminen in Sub-Sahara Afrika enthält. Unsere ökonometrischen Untersuchungen deuten darauf hin, dass bestimmte Eigentumsstrukturen die regionale wirtschaftliche Entwicklung hemmen und bestimmte lokale Missstände hervorrufen können. In den nächsten zwei Jahren werden wir unseren GIS basierten Datensatz geographisch erweitern und die Eigentumsstrukturen weiterer Ressourcenarten hinzufügen. Mit Hilfe zusätzlicher Erhebungsdaten wird sich das Projekt mit dem Zusammenspiel von Ressourcenmanagement, lokaler Missstände und innerstaatlicher Konflikte näher befassen. Außerdem werden wir untersuchen, in wie weit bestimmte Ressourceneigentumsstrukturen regionale wirtschaftliche Ungleichheiten hervorrufen und somit das Konfliktrisiko fördern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen