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Transnationale Räume und Migration; Kultur und Demographie; Verwandtschafts- und Sozialethnologie

Antragstellerin Professorin Dr. Julia Pauli
Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung in 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190774034
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen eines Heisenberg Stipendiums konnten alle drei beantragten Forschungsschwerpunkte (Alter und Migration in Mexiko; Heirat und Familie im südlichen Afrika; Entstehung und Reproduktion von Eliten in Namibia) bearbeitet werden. Ein zentrales Ergebnis des ersten Forschungsschwerpunkts, der Untersuchung des Älterwerdens in einer transnationalen mexikanischen Gemeinschaft, besteht in der Beschreibung der zunehmenden Pluralität der Lebensformen älterer Menschen in der mexikanischen Ausgangsgemeinde. Dabei handelt es sich vor allem um die älter werdenden Eltern der Migrantinnen und Migranten. Noch gibt es in der mexikanischen Gemeinde nur wenige ältere Migranten oder Migrantinnen, die in das mexikanische Dorf nach Jahren der Arbeitsmigration in den USA zurückgekehrt sind. Allerdings ist zu erwarten, dass auch deren Anzahl in den kommenden Jahren zunimmt. Für die alternden Eltern haben sich sowohl neue Möglichkeiten wie auch neue Unsicherheiten aufgrund der Transnationalisierung des dörflichen Lebens ergeben. Einerseits haben sich aufgrund der Abwesenheit der Ehemänner und Söhne die Beziehungen zwischen verheirateten Töchtern und ihren Herkunftsfamilien intensiviert. Auch verheiratete Schwestern interagieren weitaus häufiger und intensiver als dies noch Mitte der 1990er Jahre der Fall war. Diese Entwicklung geht aber auch mit einer Schwächung der Beziehungen zur Familie des Ehemannes einher, eine Konstellation, die gerade bei der Rückkehr der Ehemänner in das Dorf zu neuen Spannungen geführt hat. Desweitern finden sich, wenn auch noch nur selten, neue Formen der Versorgung der älteren Generation, etwa mit Hilfe bezahlter Pflegekräfte. Der zweite Forschungsschwerpunkt, ein systematischer Vergleich des Wandels von Heirat und Familie im südlichen Afrika, konnte nicht innerhalb der achtmonatigen Förderung abschließend bearbeitet werden. Die Sichtung weiterer ethnographischer und demographischer Quellen hat gezeigt, dass der Vergleich um religiöse und moralische Aspekte erweitert werden muss. Das wichtigste Ziel des dritten Forschungsschwerpunkts konnte mit der Überarbeitung und Kürzung der Habilitationsschrift erreicht werden.

 
 

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