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Ethnographische Bestandsaufnahme der rituellen Heilerlandschaft der Monpa im Medizinpluralismus von Dirang und Tawang (Arunachal Pradesh, Indien)
Antragstellerin
Dr. Mona Maria Schrempf
Fachliche Zuordnung
Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Förderung
Förderung von 2010 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190810688
Diese Feldforschung dient einer ersten ethnographischen, medizin- und religionsethnologisch ausgerichteten Dokumentation der rituellen Heilspezialisten und ihrer Praktiken im bislang unerforschten Medizinpluralismus von Tawang und Dirang (Arunachal Pradesh, nordost-indischer Himalaya). Ziel ist es in diesem kulturell tibetisch beeinflußten Gebiet der Monpa zu untersuchen und zu vergleichen, welche Arten von Heilern welche Heilpraktiken anwenden, welches Heilwissen und welche Kosmologien dabei eine Rolle spielen, welche soziale und religiöse Funktion den Heilern jeweils in ihren Gemeinschaften zukommt und wie diese ethnohistorisch zu verstehen sind. Insbesondere werden die sozialen Beziehungen zwischen Heilern und ihren Patienten und zum staatlichen Gesundheitssystem untersucht. Zu den Heilern zählen neben Ärzten der westlichen und tibetischen Medizin insbesondere rituelle Spezialisten wie ‘bonesetter’, ‘Schamane’ (yumin), ‘Orakelheiler’ (kuten), bonpo, Tantriker (ngagpa) und lama. Biographisch ausgerichtete Interviews mit den Heilspezialisten bzgl. Heilwissen und –praxis und den Patienten sowie teilnehmende Beobachtung von Heilritualen bilden die Hauptmethoden dieses Projekts. Außerdem wird untersucht, ob und in wiefern die Heilkräfte des Tönpa Shenrab, dem mythischen Begründer der vor-buddhistischen tibetischen Bon-Religion, als Ursprungsmythos für alle Heilrituale der Monpa fungieren bzw. welche Rolle ihm von den Heilern zugeschrieben wird. Die Ergebnisse dieser ersten Feldforschung sollen als Basis für eine zukünftige, vergleichende Analyse der rituellen Heilerlandschaft der Monpa von West-Arunachal Pradesh und Ost-Bhutan dienen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen