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Wissensspeicher - Daten geisteswissenschaftlicher Grundlagenforschung

Antragsteller Professor Dr. Martin Grötschel, seit 12/2015
Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2011 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191420853
 
Das Projekt "Wissensspeicher - Daten geisteswissenschaftlicher Grundlagenforschung" hat einen zentralen Zugang zu allen digitalen Forschungsdaten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) geschaffen. Dabei ist eine flexible Forschungsdateninfrastruktur für heterogene geisteswissenschaftliche Daten entstanden, die die besten Voraussetzungen für die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Daten bietet. Das Ergebnis ist eine klar strukturierte, robuste Serveranwendung, die das Potential von Information Retrieval und Semantic Web-Technologien in Kombination mit einer neuartigen Benutzerschnittstelle aufzeigt.Die Erschließungstiefe, die der Wissensspeicher anstrebt, endet nicht bei der Auswertung von Metadaten und Volltextindizes. Wir sind der Meinung, dass es möglich und anstrebenswert ist, eine inhaltliche Erschließung der digitalen Forschungsdaten und -ergebnisse auf automatisierte Art und Weise nicht nur vorzubereiten, sondern in Ansätzen auch durchzuführen. Diese "intellektuelle" Er-schließung und Verfügbarmachung von Forschungsergebnissen und vor allem auch von implizitem Wissen und interpretationsrelevanten, quellenabhängigen Forschungsintentionen soll einer der wichtigen Kernpunkte in einem Nachfolgeantrag für den Wissensspeicher sein. Für diese Ebene der intellektuellen Verfügbarkeit von Forschungsdaten gibt es, unseres Erachtens, kein Äquivalent in den analogen Erschließungswelten von Bibliotheken und Archiven, aber auch keine Entsprechung in den digitalen Archivierungsansätzen von Rechen- und Datenzentren. Im Wissensspeicher wurde durch das Zusammenspiel von mehrsprachiger linguistischer Annotation, Auswertung von internem Markup zu Personen, Orten und Ereignissen und der Auswertung projektbeschreibender kontextspezifizierender Informationen ein erster Schritt unternommen. Diese zu identifizieren, um-zusetzen und zu visualisieren ist eine wichtige, noch offene Aufgabe.Bisher wurden wichtige Erfahrungen gesammelt, die in einer gewünschten nächsten Projektphase in den Aufbau einer erweiterten Variante des Wissensspeichers einfließen werden und in einem Produkt resultieren wird, das frei von anderen Institutionen genutzt, auf deren Servern installiert und betrieben werden kann. Das Interesse an einer solchen Entwicklung zeigen nicht nur die Letters of Intent, sondern auch die aktuellen Diskussionen im Bereich von Forschungsdateninfrastrukturen. In einer nächsten Projektphase würde ein weiterer Schwerpunkt auf die Qualitätssicherung der im Projekt aufgebauten Wissensbestände gelegt. Die eingeführten Workflows für die bestehenden wissenschaftlichen Arbeitsabläufe in der Akademie - insbesondere für die semantische Vernetzung der Forschungsdaten - werden sukzessive optimiert, so dass sie noch tiefer in den täglichen Arbeitsablauf der Erforschung, Erschließung und Nutzung geisteswissenschaftlicher Primärdaten eingebunden und auf andere geisteswissenschaftliche Forschungsinstitutionen übertragen werden können.
DFG-Verfahren Forschungsdaten und Software (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Mitverantwortlich Gerald Neumann
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Günter Stock, bis 12/2015
 
 

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