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Die katastrophische Feerie. Diskontinuität, Spektakularität und die französische Moderne
Antragsteller
Professor Dr. Jörg Dünne
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191457833
Das Projekt widmet sich der Rehabilitierung der zu Unrecht in Vergessenheit geratenen, vor allem im Frankreich des 19. Jahrhunderts populären Gattung der Feerie. Über die bisher in der Forschung vorherrschende Einordnung als reine Unterhaltungsgattung hinaus soll es darum gehen, die Feerie als paradigmatisch für eine spezifische Erfahrung moderner Zeitlichkeit zu erfassen, die sich durch die ästhetische Form einer spektakulären Diskontinuität auszeichnet und häufig als Katastrophe modelliert wird. Die Feerie wird vor allem als Brückengattung zwischen Theater und Film um 1900 zunächst auf die ästhetischen Effekte ihrer Tableaustruktur hin in den Blick genommen. Weiterhin soll anhand von narrativen Anverwandlungen katastrophischer Feerien in der französischen Erzählliteratur von Flaubert bis Céline untersucht werden, wie im Erzähltext Strukturen des Spektakulären entstehen, die herkömmliche Formen narrativer Zeitorganisation kontaminieren. Und schließlich wird es um die Frage gehen, inwiefern die spektakuläre Diskontinuität der Feerie paradigmatisch für eine spezifische Vorstellung von der ästhetischen sowie wissensgeschichtlichen Moderne als ganzer sein könnte, die zwischen Katastrophismus und magischer Sichtbarmachung von Unsichtbarem oszilliert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen