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The Politics of Abstraction (Abstraktionspolitik)

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191648750
 
Ziel des Forschungs- und Publikationsprojekts ist eine systematische Untersuchung der abstrakten Kunst unter philosophischen, historischen, psychologischen und interkulturellen Gesichtspunkten. Analysiert werden die Argumente und Strategien, die ins Feld geführt wurden, um zu erklären, dass die abstrakte Kunst in Bezug auf ihr schöpferisches Potential, ihre erzieherische Wirkung und ihrem geistigen Wert für die Menschheit anderen Kunstformen weit überlegen sei. Im Zentrum der Studie steht die Untersuchung von Auffassung wie (1) die Überzeugung, dass die abstrakte Kunst in der Lage sei, eine metaphysische Wahrheit widerzuspiegeln und die kosmische Evolution der Menschheit voranzutreiben, (2) die Wahrnehmung, dass sie als eine unmittelbare Reflexion des Zeitgeistes der Beförderung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts diene, (3) die Überzeugung, dass freie schöpferische Tätigkeit die Grundlage für progressive Bildung forme und (4) die Strategien mit denen die abstrakte Kunst zu einer ideologischen “Waffe gegen den Kommunismus” im Kulturkonflikt des kalten Krieges wurde. Bei der Analyse der ästhetischen, kulturellen, sozio-ökonomischen und politischen Faktoren, die die Wertschätzung der abstrakten Kunst in ihren unterschiedlichen Ausprägungen innerhalb der europäischen und amerikanischen Moderne geprägt haben, liegt das Augenmerk einerseits auf den Wechselwirkungen zwischen der unmittelbaren phänomenalen Struktur der Werke selbst und den kulturellen Bedingungen ihrer Entstehung und andererseits auf der Untersuchung der Repräsentationsformen und Wahrnehmungsmuster der abstrakten Kunst. Mit seinem interdisziplinären Ansatz und seiner Konzentration auf die historischen, kunsttheoretischen, sozio-kulturellen, rezeptionsgeschichtlichen und politisch-ideologischen Kontexte geht das Forschungsprojekt über andere, rein kunsthistorische Studien zur abstrakten Kunst hinaus und verspricht einen signifikanten Beitrag zum wissenschaftlichen Diskurs in den Bereichen von Kunstwissenschaft, philosophischer Ästhetik, kognitiver Psychologie, Wissenschaftsgeschichte und visuellen und interkulturellen Studien zu leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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