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Materialien und Objekte - Geschichte der Rhodopsinforschung zwischen Biowissenschaften, Chemie und Technologien (ca. 1880 - 1992)

Antragsteller Dr. Mathias Grote
Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191680489
 
Im Zentrum dieser Studie steht die Geschichte der Forschungen zu dem Membranprotein Bakteriorhodopsin und den es beherbergenden Mikroorganismen. Sie erstreckt sich von ca. 1880-1990 und umfasst Felder wie Mikrobiologie, biologische Membran- und Strukturforschung sowie Biotechnologien. Ziel dieses Projektes ist eine detaillierte Untersuchung der historischen Genese eines Objekts der Naturwissenschaften im Spannungsfeld von wissenschaftlichen sowie technologischen Konzepten und Praktiken. Im Mittelpunkt steht der Zeitraum von ca. 1970-1980, in dem Bakteriorhodopsin in einer kleinen Forschergemeinschaft als wissenschaftliches Objekt konstituiert wurde, bevor es zu einem Modellsystem avancierte. Die Untersuchung dieser zentralen Phase wird flankiert von Analysen grundlegender mikrobiologischer Arbeiten zu Halobakterien (1880- 1970) sowie der Transformation von Bakteriorhodopsin in einen technologischen Gegenstand (1980-1990). Da diese Forschungsfelder und insbesondere der Aufschwung der Membranbiologie ab ca. 1970 bisher kaum Gegenstand historischer Forschungen gewesen sind, wird diese Studie die Geschichte der Lebenswissenschaften im 20. Jahrhundert sowohl zeitlich als auch thematisch an wichtiger Stelle erweitern. Ferner stellt der vorliegende Fall beispielhaft konzeptuelle und materielle Verbindungen der Lebenswissenschaften zur Chemie als Wissenschaft von Materialien und Reaktionen dar. In Verbindung mit der Rolle von Bakteriorhodopsin als Werkzeug und technologisches Objekt ermöglichen es diese, Veränderungen des Konzeptes des Lebenden am Schnittpunkt von Forschung und Technologien zu dokumentieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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