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<< Cum verbis ut Italici solent ornatissimis >> Eloquenz in den italienischen Kommunen / Eloquenza nei comuni italiani

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung in 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191775473
 
Zahlreiche Quellen des 12. und 13. Jh. verdeutlichen, dass in den oberitalienischen Kommunen die rhetorisch ausgestaltete, ausschweifende Rede oder die elaborierte Briefrhetorik eine große Bedeutung besaßen. So mussten etwa ein consul und vor allem der Podestà nach dem Selbstverständnis der Kommunen beredt sein. Und wenn nicht jeder tatsächlich eloquent war, so delegierten die Kommunen, die ihre Identität auch auf rhetorische Qualitäten gründeten, die Aufgabe, dieses Selbstbild zu schaffen und zu bestätigen, an einige Spezialisten, welche die Erfüllung dieses Ideals demonstrierten. Auf der von der DFG geförderten Tagung am DHI in Rom wurde dieses Phänomen erstmals aus unterschiedlichen Perspektiven und unter Beteiligung von italienischen und deutschen Wissenschaftlern in den Blick genommen. Wie präsentierte sich die Beredsamkeit in den Kommunen, was waren ihre Charakteristika und welche Funktionen nahm sie innerhalb der Gesellschaft als möglicher Ordnungsfaktor ein? Erst durch den multiperspektivischen Zugriff, den die Breite der Beiträge gewährleistete, wird deutlich, inwieweit Briefrhetorik, öffentliche Rede kommunaler Gesandter und Stilistik in der kommunalen Historiographie miteinander in Beziehung standen und konsequent aufeinander aufbauten. Beredsamkeit ist daher als ein Grundelement der kommunalen Elite zu deuten. Wem der Zugang zu dieser Kompetenz verwehrt war, der konnte und durfte letztlich an der politischen Entscheidungsfindung und an der Repräsentation der Kommune nicht partizipieren.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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