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Die Sprache der Cherang'any. Gelebte Sprache, Kultur und Sprachkontakt in einem kolonialen Konstrukt
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Angelika Mietzner
Fachliche Zuordnung
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Förderung
Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 192037699
Das hier beantragte Projekt soll eine grammatische Beschreibung der Marakwet-Sprachen (Kalenjin, Südnilotisch) hervorbringen, einer Sprachgruppe, die ein ethnisches Konstrukt ist und deren Einheit oder Diversität bearbeitet werden soll.Bei der Beschreibung des Marakwet werden die Forschungen an drei verschiedenen Erhebungsorten durchgeführt werden mit dem Zweck, die von Rottland (1981, 1982) identifizierten Dialekte zu vergleichen. Bei der Erhebung der Daten werden die Mitarbeiter des Projektes den Schwerpunkt auf die Nominalmorphologie und auf die Verbalderivationen legen. Dies ist zum einen bedingt durch das Desiderat, Numerus und nominale Klassifikatoren im Kalenjin-Bereich adäquat zu untersuchen, zum anderen dadurch, dass Angelika Mietzner auf eigene umfangreiche Vorarbeiten zu Aspekten des Verbalsystems in Kalenjinsprachen zurückgreifen kann. Untersuchungen zu den richtungsweisenden Morphemen Itiv und Ventiv zeigen eine Vielzahl an Funktionen, die diese Morpheme annehmen können (Mietzner 2007), so dass vermutet wird, dass andere Morpheme, wie der Applikativ mit einer ebenso großen funktionalen Variabilität verwendet werden.Das Forschungsvorhaben ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil das Marakwet als koloniales ethnisch-sprachliches Konstrukt keine homogene Sprachgruppe darstellt, sondern hier Sprachen wenigstens zweier divergenter Gruppen zusammengefasst sind (Rottland 1982, Kipkorir 1983, Mietzner 2009). Eine komparative Untersuchung der Befunde aus den drei von Rottland (1981) vorgeschlagenen Marakwet-Varietäten soll zur Klärung des klassifikatorischen Status dieser Gruppe beitragen.Das Projekt soll damit einen Beitrag zur Deskription wenig bekannter kenianischer Minoritätensprachen und einen innovativen Ansatz zur Umstellung der Gliederung zu anderen Zweigen des Kalenjin-Komplexes im Südnilotischen leisten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen