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Die Erkundung eemzeitlicher Landschaften. Taphonomie und Formationsprozesse von Fundstellen in der Region um Neumark-Nord (Sachsen-Anhalt, Norddeutschland)
Antragstellerin
Professorin Dr. Sabine Gaudzinski-Windheuser
Fachliche Zuordnung
Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 192092806
Neandertaler der nordeuropäischen Ebene waren zur Anpassung an außergewöhnliche Umweltbedingungen gezwungen. Zu diesen zählen besonders die Unwälder während der extremen Warmphasen, den Interglazialen. Es existieren bis heute nur sehr wenige Hinweise darauf, wie sich der Mensch an diese extremen Umweltbedingungen angepasst hat, da solche Landschaften nur selten überliefert sind.Die interglazialen Seebecken von Neumark-Nord (Neumark-Nord 1 und 2) (Sachsen-Anhalt) repräsentieren einzigartige hochauflösende Archive um die Paläoökologie und die Archäologie während des mittelpaläolithischen Eem-lnterglazials (MIS 5e) zu studieren. Das Becken Neumark-Nord 2 wurde während der letzten 6 Jahre durch eine internationale und multidisziplinäre Arbeitsgruppe ausgegraben, zahlreiche Studien zur Paläoökologie und Archäologie sind bereits auf dem Weg. Während dieser Arbeiten wurden außerdem weitere Beckenstrukturen in unmittelbarer Umgebung Neumark-Nords lokalisiert, die auf die Überlieferung einer ganzen Eemlandschaft hindeuten.Mit dem vorliegenden Antrag möchten wir taphonomische Analysen zu Landnutzungsmustern, und Subsistenzstrategien vorschlagen, die detaillierte Einblicke in hominine Anpassungen an warmzeitliche Umweltbedingungen gewähren. Die Analysen bilden den Ausgangspunkt für das Studium anderer hochauflösender Archive in Neumark- Nord benachbarten Seebecken, um hier zum aller ersten Mal eine Siedlungsnische des Neandertalers zu erforschen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Harald Meller