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Modulation lokaler Immunreaktionen in der Leber durch IL-10 homologe Zytokine

Antragstellerin Dr. Ursula Wegenka
Fachliche Zuordnung Gastroenterologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 19226698
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Zytokine IL-19, IL-20 und IL-24 sind kürzlich entdeckte immunologische Botenstoffe, deren Funktion im Immunsystem weitgehend unbekannt ist. Auf Grund ihrer Struktur gehören sie zur "IL-10-homologen" Zytokin-Familie. Sie binden an die Oberflächen von Zellen über Rezeptoren, die aus zwei verschiedenen Untereinheiten zusammengesetzt sind. IL-19, IL-20 und IL-24 werden von Monozyten, Makrophagen, Dendritischen Zellen und T-Zellen gebildet. Mögliche Zielzellen der Zytokine befinden sich z.B. in Haut, Lunge und Leber. Eine Beteiligung dieser Zytokine bei Psoriasis, Asthma und Rheumatoider Arthritis wird vermutet. Es ist umstritten, ob und wie die Zytokine IL-19, IL-20 und IL-24 auf Lymphozyten wirken. Obwohl eine Expression der Rezeptorketten auf Zellen des Hämato-lymphoiden Systems nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte, deuten viele Untersuchungen auf eine Wirkung der IL-10 homologen auf Zellen des hämatopoetischen und/oder lymphoiden Systems hin. Von uns wurde daher eine Maus-Mutante gezüchtet, der die gemeinsame zweite Untereinheit des Rezeptorkomplexes fehlt. Zellen dieser Maus reagieren daher auf keines der Zytokine IL-19, IL-20 und IL-24. Diese IL-20R2 defiziente Maus entwickelt sich normal, reagiert aber nach Immunisierung mit DNA-Vakzinen mit einer besseren Immunantwort der CD8+-T-Zellen. Auch die Stärke der Haut-Schwellung bei Sensibilisierung gegenüber dem Kontakt-Allergen TNCB hängt von aktivierten CD8+-T-Zellen ab. Die knockout Mäuse zeigen erwartungsgemäß eine stärkere Hypersensibilitätsreaktion gegenüber TNCB, als ihre "normalen" Geschwistertiere. Weitere Unterschiede zeigten sich, als die Zytokin-Ausschüttung von aus der Milz gereinigten IL- 20R2 defizienten T-Zellen mit den T-Zellen normaler Mäuse verglichen wurden: IL-20R2 knockout T-Zellen produzierten nach Aktivierung mehr IFN gamma und weniger IL-4 und IL-10. Damit haben wir zum ersten Mal nachgewiesen, dass IL-19, IL-20 und IL-24 Lymphozyten beeinflussen. Sie sind möglicherweise neue immunsuppressive Proteine, die z.B. den Schweregrad von Kontakt-Allergien abmildern könnten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • The murine liver is a potential target organ for IL-19, IL-20 and IL-24: Type I Interferons and LPS regulate the expression of IL-20R2. J Hepatol 2007;46(2):257-265
    Wegenka UM, Dikopoulos N, Reimann J, Adler G, Wahl C
 
 

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