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Entwicklung einer Systematik zur sensorischen Untersuchung der Qualitätswahrnehmung von Gebrauchsgütern

Fachliche Zuordnung Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 192279099
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Qualitätswahrnehmung eines Gebrauchsgutes aus Sicht des Konsumenten endet nicht mit der Erfassung von Funktionen und Leistungsdaten. Der Konsument verarbeitet bewusst und unbewusst eine Vielzahl von sensorischen Informationen. Das Qualitätsurteil ist das Resultat eben genannter Informationsverarbeitung im Abgleich mit Erfahrungen und daraus erwachsenen Erwartungen des Konsumenten. Das gesamte Forschungsvorhaben gliedert sich in drei Phasen. Das Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung einer Systematik zur Beschreibung und Messung von multisensorischen Sinneswahrnehmungen und daraus resultierenden Qualitätsurteilen. Ergebnis der Förderperiode ist eine, für eine einzelne Sinneswahrnehmung (Haptik), validierte Systematik zur Beschreibung und Messung von Sinneswahrnehmungen und daraus resultierenden Qualitätsurteilen. Die entwickelte Systematik ermöglicht die Beschreibung und Teilobjektivierung von Sinneswahrnehmungen. Dadurch können Rückschlüsse auf die Reize abgeleitet werden, die als Bewertungsgrundlage für Gebrauchsgüter dienen. Die erarbeiteten Ergebnisse geben Anlass und bilden die Grundlage für weitere Forschungsarbeiten. In Phase 1 wurden zunächst bestehende sensorische Methoden aus der Lebensmittelsensorik untersucht und Anforderungen an die Systematik erarbeitet. Das Ergebnis von Phase 1 war ein Pflichtenheft für die zu entwickelnde Systematik. Das Pflichtenheft basiert auf den zuvor identifizierten Anforderungen an Gebrauchsgüter. In Phase 2 wurde ein Konzept basierend auf dem Pflichtenheft erarbeitet, welches Vorbereitung, Datenerhebung und -auswertung in Zusammenhang setzt und die einzelnen Module und deren Schnittstellen definiert. Das Ergebnis der Phase 2 war die ausgearbeitete Systematik, inkl. Versuchsplanung, -durchführung und -auswertung. Dabei war ein zentrales Element die reproduzierbare Verknüpfung subjektiver Konsumentenwahrnehmungen mit belastbaren Daten durch Messmittel. In Phase 3 wurde die entwickelte Systematik für eine einzelne Sinneswahrnehmung (Haptik) erprobt und validiert. Es wurde eine Pilotstudie zur Prüfung der durchgängigen Anwendbarkeit durchgeführt und Anpassungen hinsichtlich der Schnittstellen einzelner Module sowie an den Prüfobjekten vorgenommen. Mit der anschließenden Haupt- sowie einer Kontrollstudie wurde die Validität der entwickelten Systematik empirisch bestätigt. Auf Basis der Ergebnisse der Kontrollstudie können Aussagen über die haptische Wahrnehmung und hedonische Empfindung von Drehschaltern getroffen werden. Zu klären bleibt, welchen Einfluss weiterer Sinne auf das Ergebnis haben. Die Validität der Systematik wurde bisher für die haptische Wahrnehmung untersucht. Um die Abhängigkeiten weiterer Sinnesmodalitäten zu untersuchen, ist die Anwendung der entwickelten Systematik für weitere Sinne, wie die Optik und die Akustik, sowie eine kombinierte (multisensuale) Untersuchung, notwendig. Die Priorisierung der einzelnen Sensoren im multisensualen Zusammenhang zur Ableitung der dominanten Sinne bei der Qualitätswahrnehmung von Gebrauchsgütern wurde zum aktuellen Zeitpunkt für Gebrauchsgüter noch nicht erforscht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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