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SFB 987:  Mikrobielle Diversität in der umweltabhängigen Signalantwort

Fachliche Zuordnung Biologie
Medizin
Förderung Förderung von 2012 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 192445154
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mikroorganismen bieten die größte Vielfalt im Leben auf der Erde. Sie besiedeln erfolgreich jede denkbare ökologische Nische, unabhängig davon ob diese einladend oder feindlich ist. Mikroorganismen tun dies entweder als hochspezialisierte Einzelzellen oder als komplex strukturierte mikrobielle Gemeinschaften. Für die meisten Mikroorganismen gibt es nur eine Gewissheit: Veränderung! Das Ziel des SFB 987 war es, unser Wissen über die mechanistische Vielfalt zu erweitern durch welche Mikroorganismen intra- und extrazelluläre Signale wahrnehmen, verarbeiten und durch gezielte Anpassungsreaktionen darauf reagieren können. Während der zweiten Förderperiode des SFB 987 konnten die PIs des Forschungsbereichs D mehrere wegweisende Beiträge zum grundlegenden Verständnis der metabolischen Anpassungen von Mikroorganismen als Reaktion auf Umweltveränderungen erarbeiten. Diese reichen von der eingehenden Klärung Zustands-spezifischer Stoffwechselwege bis hin zu deren Anpassung an zelluläre und Umweltstörungen. Dazu komplementär lieferten die PIs des Forschungsbereichs E detaillierte Einblicke in die Anpassungsmechanismen prokaryotischer und eukaryotischer Mikroorganismen an Umweltveränderungen durch Veränderung zellulärer Oberflächenstrukturen wie Polysaccharide, Flagellen und verschiedener Arten von Zellanhängen. Zusammenfassend haben die beiden Forschungsbereiche D und E des SFB 987 während der zweiten Förderphase 127 Veröffentlichungen beigesteuert, von denen 25 von mindestens zwei PIs gemeinsam verfasst wurden. Alle wurden in international sichtbaren und peer-begutachtenden wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht. Darüber hinaus haben die Pis des SFB 987 Übersichtsartikel zu einer Sonderausgabe der Zeitschrift Biological Chemistry verfasst, die sich mit den während der beiden Förderperioden untersuchten zentralen Forschungsthemen des SFB 987 befasst. Das SFB 987 war ein Leuchtturm des wissenschaftlichen Austauschs. Dies lässt sich am besten anhand seiner Seminarreihe veranschaulichen (71 Seminare während der beiden Förderperioden), in der 114 nationale und international renommierte Redner über aktuelle Erkenntnisse auf dem Gebiet der Mikrobiologie berichteten. Darüber hinaus organisierte der SFB 987 drei internationale Konferenzen und drei themenorientierte Workshops. Zudem waren die PIs des SFB 987 die Hauptorganisatoren des Jahrestreffens der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) im Jahr 2015, für das rund 1.200 Teilnehmer nach Marburg kamen. Es wurden 80 Doktorarbeiten zu den allgemeinen Forschungsthemen des SFB 987 mit einem absolut ausgewogenen Geschlechterverhältnis (50:50) erfolgreich abgeschlossen. Die Fortbildung unserer Doktoranden wurde durch die Marburg School of Microbiology ermöglicht und umfasste eine breite Palette von Aktivitäten wie die obligatorische Teilnahme an der SFB-Seminarreihe, Maßnahmen zur Beratung von Abschlussarbeiten, praktische Kurse und vor-Ort Besuche in der Industrie. Um unsere Studentinnen gezielt auf ihre Karriere in Akademie, Industrie, und Verwaltung vorzubereiten, wurden sieben Workshops angeboten, die von einem externen Unternehmen organisiert wurden. Diese Workshops wurden sehr gut von den Teilnehmerinnen angenommen. Wahre Höhepunkte des Arberit des SFB 987 waren die vier „Spotlight Meetings in Microbiology“, die exklusiv von unseren Studenten zusammen mit denen des thematisch verwandten SFB 766 der Universität Tübingen organisiert wurden. Trotz der hervorragenden Leistung des SFB 987, insbesondere während seiner zweiten Finanzierungsperiode, mussten die PIs leider entscheiden keine dritte Finanzierungsperiode durch die DFG zu beantragen. Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig und ernst nach intensiven Konsultationen mit der Präsidentin der Philipps-Universität getroffen. Die Begründung für diese Entscheidung spiegelt lediglich wider, dass sechs zentrale PIs des SFB 987 aufgrund ihres bevorstehenden Ruhestands nicht für eine vollständige Arbeitsperiode zur Verfügung stehen können, und zwei junge PIs beschlossen, Rufe auf Vollprofessuren an anderen Universitäten zu folgen. Somit müssten acht der derzeit 17 PIs für eine dritte Arbeitsphase des SFB 987 ersetzt werden - eine Aufgabe, die derzeit nicht rechtzeitig und nach den hohen Standards der DFG erfüllt werden kann.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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