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Rekodierung von Aufgabenkontrollstrukturen durch Lernen
Antragstellerin
Professorin Dr. Dorit Wenke
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 192712234
Ausgangspunkt des geplanten Forschungsvorhabens bilden zwei empirische Beobachtungen: (1) Einerseits können Instruktionen festlegen, wie Menschen eine Aufgabe bearbeiten, z.B. welche Reiz-Merkmale die Antwortauswahl bestimmen. (2) Andererseits gibt es Befunde, die darauf hindeuten, dass sich auf Basis der Instruktion erstellte Aufgabenkontrollstrukturen (task sets) mit Übung ändern. So werden in vielen Fällen korrelierte Reiz- und/oder Antwortmerkmale lernbedingt zunehmend stärker genutzt. Eine systematische Untersuchung von Faktoren und Mechanismen, die zu einer lernabhängigen Rekonfiguration bzw. Rekodierung von Aufgabenstrukturen führt, sowie der Bedingungen, unter denen sie zu erwarten ist, fehlt jedoch bisher. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, zunächst zwei Fragen nachzugehen: (1) Hängt Rekodierung von bottom-up getriebenen Aufmerksamkeitsverschiebungen hin zu irrelevanten Reizmerkmalen ab? (2) Welche Rolle spielen top-down Prozesse bei einer lernabhängigen Rekodierung von Aufgabenrepräsentationen? Die Beantwortung dieser Fragen trägt zur Aufklärung des sogenannten Stability-Flexibility Paradoxons bei – der Frage danach, wann und wie instruierte Aufgabenrepräsentationen aufrecht erhalten werden oder aber neue Informationen in der Umwelt exploriert und berücksichtigt werden. Die Forschungsfragen sind praxisrelevant, da sich auf der Grundlage kontrollierter Experimente Rekodierung in verschiedenen Anwendungsfeldern gezielt fördern bzw. vermeiden ließe.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Peter A. Frensch