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Implizite Einschränkungen, Anreize und Systemische Risiken: Implikationen der neuen Versicherungsregulierung

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 193321519
 
Ziel dieses Forschungsprojekts ist die Analyse von zentralen Aspekten und Implikationen der derzeit im Aufbau begriffenen risikobasierten Versicherungsaufsicht. In Abhängigkeit der jeweiligen spezifischen Anforderungen und regulatorischen Modelle kann die Einführung neuer Eigenkapitalstandards erhebliche Auswirkungen haben. Diese beziehen sich auf den einzelnen Versicherungsnehmer wie auch auf die Volkswirtschaft insgesamt. Ein zentraler Risikotreiber ist dabei die Entscheidung von Versicherungsunternehmen hinsichtlich ihrer Kapitalanlagestrategie, die bei einem gleichgerichteten Verhalten in Abhängigkeit der Finanzmarktentwicklungen zu systemischen Effekten führen kann. Die Untersuchung von impliziten Einschränkungen bei der Kapitalanlage von Versicherern durch das Solvency II Standard-Marktrisikomodell sowie daraus möglicherweise entstehende Fehlsteuerungen sind daher von großer Bedeutung. Darüber hinaus soll detailliert der Einfluss der von den Regulatoren vorgegebenen Aktienrisiko- und Kreditrisikomodule auf ein mögliches prozyklisches Verhalten analysiert werden.Systemische Effekte können dabei grundsätzlich durch den Einsatz von internen Modellen verringert werden, welche die individuelle Risikosituation eines Versicherers adäquater abbilden. Daher wird im Forschungsantrag ein internes Modell vorgeschlagen, das die Aktiv- und Passivseite der Versicherer sowie Interaktionen und Abhängigkeiten beinhaltet. Im Mittelpunkt stehen dabei Merkmale und Kontrollvariablen, die einfach gesteuert werden können und die Solvenzsituation eines Nichtlebens-Versicherers verbessern können, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen. In der Lebensversicherung umfassen die Kontrollvariablen üblicherweise einen langfristigen Garantiezins sowie eine Überschussbeteiligung an Kapitalanlagegewinnen. Beide Parameter unterliegen im Allgemeinen Beschränkungen oder sind sogar von der Aufsicht festgelegt. Sie haben grundsätzlich einen Einfluss auf die Entscheidungen von Versicherern hinsichtlich der Eigenkapitalausstattung und der Kapitalanlagestrategie und damit auch Auswirkungen hinsichtlich des Werts eines Vertrages aus Sicht der Versicherungsnehmer. Die Vor- und Nachteile der regulatorischen Einschränkungen sollen daher genauer analysiert werden. Insbesondere Lebensversicherer investieren darüber hinaus überwiegend in Unternehmens- und Staatsanleihen. Aus diesem Grund ist auch die Berücksichtigung von dem mit den Anleihen verbundenen Kreditrisiko bei der Bewertung und Risikomessung von Lebensversicherungsverträgen zentral. Diese beiden Aspekte sollen daher am Beispiel von klassischen Kapitallebensversicherungen untersucht werden, die ein wichtiges Produktdesign in Europa darstellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
 
 

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