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Die Funktionsweise der Gebisse ursprünglicher Tribosphenida

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25905019
 
Die Evolution tribosphenischer Molaren im Übergangsbereich vom Jura zur Kreide gilt als eine wesentliche Schlüssel-Innovation für den evolutiven Erfolg der Säugetiere. Die Entwicklung eines beckenförmigen Talonids an den unteren Molaren, in das der neugebildete Protoconus des Antagonisten aus dem Oberkiefer wie das Pistill in einen Mörser hineingreift, erweiterte die ursprüngliche stechend-schneidende („insektivore“) Funktionsweise des Gebisses um eine quetschend-reibende (tribosphenische) Komponente. Dadurch konnten die Säugetiere die ihnen bis dahin kaum zugängliche Ressource der pflanzlichen Nahrung nutzen. Erst nach der „Erfindung“ der tribosphenischen Molaren waren die Voraussetzungen zur Evolution großer Herbivoren im Känozoikum geschaffen. In der ersten Förderphase der FOR 771 konnte die Funktion der prätribosphenischen Molarenkonstruktion geklärt werden und dabei wurde deutlich, dass sich das Talonid der prätribosphenischen Molaren funktionell grundlegend von dem der tribosphenischen Molaren unterscheidet. Gegenstand des beantragten Projektes ist die Untersuchung des Funktionswandels des Talonids beim Übergang vom prätribosphenischen zum tribosphenischen Zustand sowie die frühe Differenzierung tribosphenischer Molaren mit hoch aufgelösten virtuellen 3D-Modellen und dem in der ersten Antragsphase entwickelten Occlusal Fingerprint Analyzer (OFA). Damit wird die Grundlage geschaffen für das Verständnis der funktionellen Vielfalt känozoischer Säugetierbezahnungen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Beteiligte Person Professor Dr. Ottmar Kullmer
 
 

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