Die Funktionsweise der Gebisse ursprünglicher Tribosphenida
Final Report Abstract
Die Funktion des prätribosphenischen Molaren der Stammlinienvertreter der Zatheria beschränkt sich auf ein interdentales Scherschneiden, während der tribosphenische Molar durch den neomorphen Protocon im oberen Molaren, der in das beckenförmige Talonid im unteren Molaren eingreift eine quetschende, komprimierende Funktion ausführt. Die Untersuchung der prätribosphenischen Molaren von Nanolestes hat gezeigt, dass deren Funktion durch zwei Höcker- Rinnen Systeme bestimmt wird. Der Zahn-Zahn-Kontakt des Kauschlages unterschiedet sich von dem tribosphenisch bezahnter Säugetiere dadurch, dass er eine lineare Bewegung dargestellt, ohne einen definitiven Stoppunkt zu haben. Die untersuchten Gebisse der Tenrecidae wurden unterschiedliche Stadien in der Entwicklungslinie vom prätribosphenischen zum tribosphenischen Molaren zugeordnet. Potamogale hat Molaren, die dem tribosphenischen Molaren am ähnlichsten sind. Setifer, der auch für die Fütterungsversuche genutzt wurde, zeigt dagegen eine Reduzierung der Molarenform, die noch einfacher ist, als die Form von Nanolestes. Die Setifer-Molaren haben zwar eine ähnliche, dreieckige Grundform, es fehlt ihnen jedoch die Führung während des Zahn-Zahn-Kontaktes, die für Nanolestes rekonstruiert wurde. Mit der Entwicklung des tribosphenischen Molaren ändert sich der Kauschlag dahingegen, dass die Phase des Zahn-Zahn-Kontaktes nicht mehr in einer linearen Bewegung erfolgt. Es entsteht vielmehr eine zweigeteilte Phase des Zahn-Zahn-Kontakts mit unterschiedlichen Bewegungsrichtungen. Die untersuchten Didelphimorphia führen diesen zweiphasigen Kauschlag aus. Bei ähnlicher Molarenmorphologie unterscheiden sich die drei rezenten Opossums in ihren Nahrungspräferenzen. Diese konnten mit der Komplexität des Molarenreliefs (Quantifizierung mittels Relief-Index) verbunden werden. Die Berechnung des Relief-Index erlaubt so Aussagen über die Nahrungspräferenzen kretazischer Didelphimorpha. So zeigen die beiden untersuchten Alphadon-Spezies unterschiedlich hohe Relief-Index Werte, was darauf schließen lässt, dass die eine Art eher omnivor gelebt hat, während die zweite mit einer insektivoren Lebensweise verbunden wird. Die rezenten Opossums zeigen weiterhin Unterschiede in den generalisierten Abnutzungsmustern. Diese werden auf die Unterschiede in der Ernährungsweise und auf unterschiedlich stark differenzierte Zahnschmelzdicken zurückzuführen. Die Hypothese, dass tribosphenische Molaren effizienter sind als prätribosphenische, wurde durch vergleichende Fütterungsversuche bestätigt. Setifer diente als Analogon für prätribosphenische Molarengebisse, Monodelphis und Tupaia sind tribosphenisch bezahnt. Weiter hat sich gezeigt, dass mit zunehmendem Alter die Zerkleinerung der Nahrung bei Tupaia und Setifer abnimmt, während sie bei Monodelphis unverändert bleibt.
Publications
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