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Zur politischen Ökologie des Konfliktes zwischen den Afar und Issa-Somali in Äthiopien

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 193378265
 
Das Forschungsvorhaben greift Ergebnisse eines abgeschlossenen Projektes über Vulnerabilität und Risikokommunikation bei den äthiopischen Afar-Nomaden auf, die gezeigt haben, dass die zunehmend gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Afar und den benachbarten Issa inzwischen eine zentrale Rolle für die prekären Lebensbedingungen dieser Menschen spielen. In dem neuen Vorhaben sollen nun Genese, Kontext und Dynamik des Konfliktes unter Einbeziehung aller Konfliktparteien untersucht werden. In einem Mehrebenenansatz wird das komplexe Konfliktgefüge analysiert, zu dem die internationalen Machtkonstellationen im Länderdreieck zwischen Äthiopien, Somalia und Dschibuti, die Interventionen verschiedener staatlicher und nichtstaatlicher Akteure, und Prozesse des sozialen Wandels innerhalb der beteiligten nomadischen und postnomadischen Gruppen gehören. Die Fragestellungen des Vorhabens richten sich auf 1) die Mechanismen der wechselseitigen Verstärkung von Konfliktfaktoren, 2) die diskursiven Deutungsmuster und die Legitimierung von Gewalt bei den Konfliktparteien, insbesondere auf Seiten der Issa, und 3) die Rolle autochthoner, staatlicher und nichtstaatlicher Institutionen bei der Suche nach Konfliktlösungen. Die intensiven Vorarbeiten in der Afar-Region sowie die bestehenden guten Kontakte zu politischen Repräsentanten beider Konfliktparteien erlauben eine zeitlich stark konzentrierte Bearbeitung trotz der besonderen Sensibilität des Forschungsfeldes. Grundlage dafür ist eine Konzentration der geplanten Studie auf die Praktiken der Konfliktaustragung und Verhandlung insbesondere auf Seiten der Issa.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Äthiopien
 
 

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