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Musik im Dienst der politischen und sakralen Repräsentation: Antonio Caldaras Opern und Oratorien unter Kaiser Karl VI. (1716-1736)
Antragstellerin
Professorin Dr. Panja Mücke
Fachliche Zuordnung
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 193652083
Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Spezifika der Wiener Opern und Oratorien Antonio Caldaras im Rahmen der Kunstpolitik Kaiser Karls VI. herauszuarbeiten. Von der Überlegung ausgehend, dass höfische Kultur ein Konglomerat aus intern und extern wirkenden Kommunikationsmedien bildet, soll untersucht werden, inwiefern Karl VI. die darstellenden Künste analog zur bildenden Kunst und Geschichtsschreibung für eine Legitimierung der Kaiserwürde und Betonung der überragenden Stellung des Hauses Habsburg einsetzte. Zudem stehen Fragen der Rezeption und des Kulturtransfers im Zentrum und werden Caldaras Kompositionen im Spannungsfeld der höfischen Konkurrenzen betrachtet. Es ist im Detail zu klären, ob der Wiener Kaiserhof als einer der Leithöfe fungierte, der in der Librettistik, der zeremoniellen und institutionellen Organisation des musikalischen Hoflebens sowie den Kompositionen selbst Normen für die mittleren und kleineren Höfe in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ausprägte. Während kulturwissenschaftlich-kontextuelle Ansätze für die höfische Oper inzwischen fest etabliert sind, sollen diese im Projekt erstmalig auch auf das italienische Oratorium als „Schwestergattung“ und Mittel der sakralen Repräsentation angewendet werden. Ferner wird ein genuin interdisziplinärer Zugang gesucht, indem die Kompositionen mit der bildenden Kunst hinsichtlich ihrer Funktion zur genealogischen Selbstdarstellung, ihres zugrunde liegenden Sujets und der Tugenddarstellung verglichen werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen