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Das Klima Süd-Patagoniens während der letzten 55.000 Jahre: Erkenntnisse aus Lipid-Biomarkern und deren Isotopie
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Gesine Mollenhauer; Dr. Enno Schefuß
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 193915529
Das übergreifende Ziel dieses Projektes ist eine quantitative Rekonstruktion von Temperatur, Niederschlag und des hydrologischen Budgets für das südliche Patagonien über die letzten 55.000 Jahre. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir im Erstantrag vorgeschlagen, eine regionale Kalibration von Tetraether-Proxies zu etablieren, Lipid-Signaturen und Komponenten-spezifische Isotopenzusammensetzungen von Quellen organischem Materials in und um die Laguna Potrok Aike (LPTA) herum zu untersuchen und organisch-geochemische und molekular-isotopische Analysen an Proben des PASADO Bohrkerns durchzuführen, welcher ein außergewöhnliches terrestrisches Sedimentarchiv der südlichen hohen Breiten darstellt. Tetraether-Daten eines einzigen Bodentransektes erlauben aufgrund der geringen Abdeckung klimatologischer Bedingungen bis jetzt keine verlässliche Proxy-Kalibrierung. Deswegen schlagen wir vor, die klimatologische Abdeckung mit zusätzlichen Bodenproben zu erhöhen. Proben verschiedener Quellen organischen Materials der LPTA zeigen deutlich unterschiedliche Lipidverteilungen und Komponenten-spezifische Isotopensignale (13C, D/H), welche eine Differenzierung der Quellen (aquatische und terrestrische C3 Pflanzen) und der hydrologischen Signale erlauben. Die Anwendung organisch-geochemischer und molekular-isotopischer Analysen auf PASADO Proben des letzten 20.000 Jahre offenbaren ausgeprägte Änderungen der isotopischen Wasserbilanz der LPTA welche Niederschlags/Verdunstungs-Wechsel anzeigen. Interessanterweise zeigen diese Daten einen klimatischen Ost-West Dipol in Feuchtevariationen im südlichen Südamerika auf, welcher bis jetzt nicht in paläo-klimatischen Archiven dokumentiert wurde und die beobachteten Diskrepanzen in Paläo-Umweltrekonstruktionen zwischen der Ost- und West-Seite der Anden erklären könnte. Wir schlagen vor, diese Untersuchungen im letzten Projektjahr auf die letzten 55.000 Jahre auszudehnen, um das gesamte Potential des PASADO Kerns auszunutzen.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme