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Muster und Ursachen der geografischen Variabilität und der geschlechtlichen Unterschiede in der Körpergröße bei zwei weit verbreiteten Echsenarten
Antragsteller
Dr. Evgeni Roitberg
Fachliche Zuordnung
Evolution, Anthropologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 193918600
Die Analyse innerartlicher Variabilität ist für das Verständnis evolutiver Prozesse von herausragender Bedeutung, denn sie setzt die Makroevolutionsmuster in Beziehung zu den Mikroevolutionsprozessen, die der phänotypischen Diversität zugrunde liegen. Weitverbreitete Arten sind besonders geeignete Modelle zur simultanen Evaluation der Einflüsse verschiedener mutmaßlicher Prädiktoren, weil die Variation der Zielmerkmale in zahlreichen Populationen, die diverse Prädiktorenkombinationen darstellen, dokumentiert werden kann. Allerdings gibt es nur wenige detaillierte, das Gesamtareal abdeckende Studien zur geographischen Variabilität von weit verbreiteten Arten, selbst für so wichtige Parameter wie die Körpergröße und Fortpflanzungsmerkmale. Im Rahmen des vorliegenden Projektes werden umfangreiche Daten über die Körpergröße, den geschlechtlichen Körpergrößendimorphismus sowie den weiblichen Fortpflanzungsaufwand zweier am weitesten verbreiteten Reptilienarten, der Wald- und der Zauneidechse, gesammelt und analysiert. Die makro- und mikrogeographische Variabilität, sowie die zeitliche Dynamik dieser Parameter wird aufgezeigt und - unter sorgfältiger Berücksichtigung einschlägiger Störfaktoren - auf eventuelle Beziehungen zueinander, zu diversen Umweltfaktoren (Klima) und zu den phylogenetischen Untergliederungen geprüft. Anhand dieser Daten werden insbesondere die zwei von Evolutionsbiologen intensiv diskutierten Muster der Körpergrößenvariation, die Bergmannsche Regel und die Rensche Regel, untersucht, und die klimaparallelen Variationsmuster dem Adolph & Porterschen Modell gegenüber gestellt. Es wird weiterhin geprüft, ob die zeitliche Dynamik der Untersuchungsmerkmale reguläre Muster aufweist, die im Kontext des Klimawandels relevant sein können. Weiteres Ziel ist der Test mehrerer Vorhersagen der Darwinschen Fecundity-Advantage-Hypothesis, sowie andere vorausgesagte evolutive Zusammenhänge zwischen Lebensgeschichtsmerkmalen, wie z.B. zwischen dem gesamten Fortpflanzungsaufwand und dem Aufwand pro Jungtier (Winkler & Wallinsches Modell).
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
