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Subjekte und Objekte im Italienischen und Spanischen als heritage languages in Deutschland

Subject Area Individual Linguistics, Historical Linguistics
Term from 2011 to 2016
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 193921398
 
Obwohl Deutschland während der 1960er Jahre sehr viele Italiener und Spanier als „Gastarbeiter“ aufgenommen hat, wurde ihre Kompetenz in der romanischen Muttersprache bislang kaum untersucht. Bislang ungelöst ist die Frage, ob die erkennbar ablaufenden Veränderungen in der sog. Heritage language ein Phänomen des (nicht pathologischen) Sprachverlusts oder des Sprachwandels, d.h. eine Veränderung im bereits erworbenen, intakten System, darstellt. Für die Untersuchung wird die bisherige Forschung im Bereich des bilingualen Erstspracherwerbs als Startpunkt herangezogen. Spontane sowie elizitierte Daten von Heritage-Sprechern mehrerer Generationen beider romanischen Sprachen und Varietäten derselben werden im Hinblick auf die folgenden Hypothesen untersucht.Die erste und weiteste Hypothese (A) des geplanten Projekts ist, dass genau die Phänomene, die sich im bilingualen Erstspracherwerb als für Spracheneinfluss anfällig erwiesen haben, auch diejenigen sind, in denen sich in den sog. Heritage languages der untersuchten Sprecher die frühesten und deutlichsten Veränderungen zeigen. Das Projekt wird drei grammatische Bereiche mit unterschiedlichen Charakteristika untersuchen; a) Nullargumente (sowohl Nullsubjekte als auch Nullobjekte, beide einflussanfällige Bereiche an der Syntax- Pragmatik-Schnittstelle), b) Objektklitika (nicht einflussanfälliges, rein syntaktisches Phänomen) und c) Klitikverdopplung (Phänomen der Syntax-Semantik-Schnittstelle und daher potentiell einflussanfällig). Die weiteren, phänomenspezifischen Hypothesen lauten; B) Nullsubjekte werden bei den deutsch-spanischen und deutsch-italienischen heritage speakers zugunsten einer weitgehend systematischen Verwendung von Subjektpronomina aufgrund von Veränderungen in der Spezifikation der grammatischen und pragmatischen Merkmale zurückgehen.Hypothese C) betrifft den Bereich der Objekte, in dem eine Zunahme von Nullobjekten erwartet wird, jedoch keine Unterschiede in der Syntax der Objektklitika. Hypothese D) hält fest, dass die Klitikverdopplung, die an bestimmte Verbklassen und die semantische Interpretation von Objekten gebunden ist, zu einer Abnahme der entsprechenden Konstruktionen führt.
DFG Programme Research Grants
 
 

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