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Die Cytomegalievirus-Infektion humaner sinusoidaler Leberendothelzellen moduliert die hepatische T-Zell-Rekrutierung

Antragsteller Professor Dr. Tony Bruns
Fachliche Zuordnung Gastroenterologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 193989736
 
Sinusoidale Leberendothelzellen (HSEC) kontrollieren die Migration von Lymphozyten in die Leber und erfüllen immunregulatorische Funktionen. Sie exprimieren nicht-klassische Adhäsionsproteine, binden Makromoleküle und agieren als antigen-präsentierende Zellen für T-Lymphozyten. Im Tiermodell sind latent-infizierte HSEC für eine Reaktivierung einer murinen Cytomegalievirus (mCMV)-Infektion in der Leber verantwortlich. Durch eine mCMV-Infektion von HSEC wird sowohl die Genexpression verschiedener Zytokine und Adhäsionsmoleküle induziert als auch eine potente Effektorantwort in kokultivierten allogenen T-Zellen erzeugt. Somit scheinen sowohl die akute als auch die latente CMV-Infektion hepatischer Endothelien die Fähigkeit der Leber zu Lymphozytenrekrutierung und ¿aktivierung zu beeinflussen. Dies würde erklären, wie eine CMV-Infektion nicht nur eine klinisch signifikante Hepatitis sondern auch eine erhöhte hepatische Immunaktivierung im Kontext einer Transplantatabstoßung auslösen kann. Derzeit existieren keine Daten über den Einfluss einer humanen CMV (hCMV)-Infektion auf die T-Zell-Rekrutierung in die Leber. Der Zugang zu humanen CMV-Stämmen und die Möglichkeit der Isolierung hCMV-spezifischer T-Zellen erlauben es erstmals, diese Prozesse in humanen Zellkultursystemen zu untersuchen. Im Forschungsprojekt sollen Transkriptome und Proteome infizierter und nicht-infizierter HSEC analysiert werden, um die an der T-Zell-Migration beteiligten Faktoren zu identifizieren. Isolierte HSEC werden in einem in-vitro-Adhäsionsmodell bezüglich der Fähigkeit zur Rekrutierung von Lymphozyten, inklusive hCMV-spezifischer T-Zellen, untersucht, um pathogenetisch relevante zelluläre und lösliche Faktoren zu identifizieren. Darüber hinaus werden wir prüfen, ob eine latente hCMV-Infektion die Fähigkeit der HSEC zur Aktivierung allogener T-Zellen beeinflusst. Dieses wäre im Rahmen einer hCMV-induzierten Transplantatabstoßung relevant und würde innovative Therapieoptionen eröffnen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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