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Untersuchung von Genexpressionsmustern bei depressiven Patienten mit aversiven Kindheitserfahrungen

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 194220990
 
Aversive Kindheitserfahrungen erhöhen das Risiko für eine Vielzahl von körperlichen Erkrankungen und psychischen Störungen im Erwachsenenalter. Eine erhöhte Vulnerabilität für psychische Störungen nach aversiven Kindheitserfahrungen wird vor allem im Zusammenhang mit chronischen oder wiederholten akuten Stresserfahrungen im Erwachsenenalter beobachtet.In eigenen Vorarbeiten konnte gezeigt werden, dass gesunde Erwachsene mit aversiven Kindheitserfahrungen distinkte Genexpressionsprofile nach akuter Stressbelastung aufzeigen. Im Vergleich zu Kontrollprobanden konnte eine Vielzahl von differentiell regulierten Genen identifiziert werden, u.a. an der pro-inflammatorischen Reaktion beteiligte Gene, sowie Gene die für G-Protein gekoppelte Rezeptoren kodieren.Im vorliegenden Projekt soll überprüft werden, ob diese veränderte Regulation der Stressreaktion auf transkriptioneller Ebene involviert ist in Prozessen, die eine erhöhte Vulnerabilität für Stress bezogene psychische Erkrankungen bedingen. Es soll untersucht werden, ob die identifizierten stressresponsiven Gene, die zwischen gesunden Probanden mit traumatischen Kindheitserfahrungen und Kontrollprobanden differenzieren, in ihrer Expression bei depressiven Patienten mit traumatischen Kindheitserfahrungen im Vergleich zu depressiven Patienten ohne solche Erfahrungen differentiell exprimiert sind. Ziel ist die Identifikation von distinkten physiologischen Mustern, die spezifisch für depressive Patienten mit aversiven Kindheitserfahrungen sind. Dies kann zu einem besseren mechanistischen Verständnis des Zusammenhangs zwischen aversiven Kindheitserfahrungen, erhöhter Stresssensitivität und Krankheitsvulnerabilität beitragen und langfristig - im Sinne einer personalisierten Medizin - die Auswahl spezifischer Therapieformen unterstützen.Darüberhinaus sollen epigenetischen Mechanismen in Bezug auf die Stressreaktion sowohl auf neuroendokriner als auch auf transkriptioneller Ebene untersucht werden. Ein bestehender Datensatz zu genomweiten mRNA Expressionsprofilen nach Stressexposition soll um die Untersuchung genomweiter Methylierungsmuster erweitert werden, was erstmalig die Integration von Daten auf Transkriptomebene mit DNA Methylierungsmustern im Kontext der Stressregulation erlaubt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Stephan Herpertz
 
 

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